Schwerin – Es war ein Bauvorhaben mit Unwägbarkeiten und Überraschungen: Nachdem die Außensanierung der Heine-Grundschule bereits vor knapp zehn Jahren abgeschlossen wurde, hatten die Bauleute mit der Innensanierung des historischen Schulgebäudes in den zurückliegenden zwei Jahren etliche harte Nüsse zu knacken. „Die Bausubstanz erwies sich schlechter als erwartet: Schwierigkeiten mit der Gründung und Abdichtung des Gebäudes. Holzschädigungen durch Schwammbefall. Statikprobleme, die den Austausch tragender Geschossdecken erforderten. Und dann auch noch Corona. Ich danke unserem Zentralen Gebäudemanagement und allen am Bau beteiligten Firmen, die dieses recht schwierige Bauvorhaben zu einem guten Abschluss gebracht haben“, sagte Oberbürgermeister Rico Badenschier bei der offiziellen Schlüsselübergabe.
Schon seit Beginn des neuen Schuljahres sind die 312 Schülerinnen und Schüler der Heine-Grundschule wieder in ihre angestammte Schule zurückgekehrt. Gute Lernbedingungen fanden sie aber auch in der Grundschule „Schweriner Nordlichter“ am Ziegelsee und im Hort „Heine-Kids“, wo sie während der Bauphase übergangsweise unterrichtet wurden. Inzwischen sind auch die letzten Arbeiten auf dem Schulhof erledigt. Die Turnhalle wird zum Jahresanfang 2021 energetisch ertüchtigt sein und für den Schulsport wieder genutzt werden.
„Für mich gehört es zur Bildungsgerechtigkeit in unserer Stadt, dass alle Kinder sehr gute Lernbedingungen vorfinden. Dazu gehört die individuelle Förderung durch innovative Raumkonzepte. Dazu gehört aber auch das digitale Lernen durch moderne IT-Ausstattung. Deshalb investiert die Landeshauptstadt Jahr um Jahr hohe Millionenbeträge sowohl in den Neubau als auch in die Sanierung und Ausstattung von Schulen und Sporthallen, Horten und Kitas“, so Badenschier.
Der Werkleiter des beim Bau federführenden Zentralen Gebäudemanagements Ulrich Bartsch übergab am Donnerstag anlässlich der offiziellen Fertigstellung im Beisein von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig symbolisch den Schulschlüssel an die Schulleiterin Annet König.
Die beliebte dreizügige Grundschule in der Schelfstadt wurde nicht nur von Grund auf saniert, sondern auch um einen Anbau mit Mensa und Computerkabinett erweitert.
Das Gebäude musste dabei gegen drückendes Wasser abgedichtet und Zwischendecken ausgetauscht werden. Erneuert wurden die komplette Heizungsanlage, die Elektroinstallation sowie das Wasser- und Abwassersystems. Auch der Anschluss an das Fernwärmenetz wurde vollzogen.
Für den Mensa-Anbau mussten aufwändige Bohrpfahlgründungen realisiert werden. Zur Verbesserung des Brandschutzes wurden Brandschutztüren sowie eine Hausalarmierungsanlage eingebaut. Ein zusätzliches Treppenhaus sichert den zweiten Fluchtweg. Das Gebäude wurde barrierefrei umgestaltet, u.a. durch den Einbau eines Fahrstuhls. Zum neuen Raumprogramm gehören Freiarbeitsräume für die individuelle Förderung der Kinder und eine Schulbibliothek.
Als Fachkabinette stehen neben den 12 Klassenräumen die Lehrküche, Zeichen- und Musikraum, Werk- und Computerräume zur Verfügung. Durch die Neugestaltung des Außengeländes und Schulhofes konnten für die Schule erstmalig eigene Sportflächen geschaffen werden. Dazu gehören neben einer Laufbahn, Weitsprunganlage und einem Ballfeld auch Kletteranlagen, Balancierbalken und eine Reckanlage. Außerdem wurden ein grünes Klassenzimmer und eine Beetanlage für den Unterricht eingerichtet sowie Sitzgelegenheiten unter neuen Bäumen geschaffen.
Entsprechend der städtischen Medienentwicklungsplanung wurde die dreizügige Grundschule komplett digitalisiert und u.a. mit modernen Aktivboards ausgestattet. Die Kosten der inneren Sanierung beliefen sich auf rund 7,8 Mio. Euro. Aus der Städtebauförderung flossen dabei rund 1,65 Mio. Euro.