Schwerin – Die Ergebnisse des Fündigkeitstests für die Förderbohrung im Jahr 2018 lagen deutlich über den Erwartungen. Dies betrifft sämtliche relevante Parameter der soleführenden Posteraschicht. Das Aquifer unter der Förderbohrung in Lankow hat eine Stärke von 45 Meter statt der prognostizierten 30 Meter. Die Größe und der ebenfalls sehr hohe Wert der Durchlässigkeit des Gesteins (Permeabilität) werden ein höheres Fördervolumen zulassen. Dieses liegt laut der Prüfung durch die Geologen bei deutlich über den erwarteten 150 Kubikmetern pro Stunde. Auch die vorgefundene Soletemperatur übertrifft die Erwartungen. Statt den prognostizierten 50 Grad liegen in der Förderbohrung sogar 56 Grad Celsius vor – ein Ergebnis, das zehn Prozent über den Erwartungen liegt.
Nun haben die Stadtwerke Schwerin den Auftrag für die zweite Bohrung (Injektionsbohrung) erteilt. Nach einer europaweiten öffentlichen Ausschreibung erhielt die Daldrup & Söhne AG aus Ascheberg den Zuschlag. Das Unternehmen hat bereits die Förderbohrung am Heizkraftwerk Schwerin Lankow sicher durchgeführt. Nun soll die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Bohrung am Sportpark Lankow fortgesetzt werden.
Am 5. Oktober wird mit den ersten Arbeiten am Sportpark begonnen: Zunächst müssen Erdarbeiten durchgeführt werden, um den Platz auf die Bohrungen vorzubereiten. Der geplante Beginn, für die eigentliche Bohrung ist für Ende November angesetzt. Bis zu 1.300 Meter soll sie in die Tiefe reichen und nach etwa vier Monaten fertig gestellt werden.
Für den Zeitraum der Bohrung bieten die Stadtwerke für Interessierte auch wieder Führungen an. Dieser Blick hinter die Kulissen war bereits bei der Niederbringung der Förderbohrung sehr nachgefragt.
In Vorbereitung auf die Injektionsbohrung wurden an beiden Standorten in den letzten Wochen Messstellen errichtet, um das Grundwasser im Bereich der Tiefenbohrungen zu untersuchen. So stellen die Stadtwerke sicher, dass die gute Qualität des Grundwassers während der Arbeiten und auch im späteren Betrieb erhalten bleibt.
Nach Fertigstellung des Gesamtprojekts soll etwa 15 Prozent des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt erneuerbar mit der Geothermie abgedeckt werden.