Schwerin – Am 16. Juni stellten sich 13 Schülerinnen und Schüler des Konservatoriums mit eigenen Stücken beim 6. Kompositionswettbewerb "KONkreativ" vor. Den Juroren Dr. Jan Philipp Sprick (Rostock) sowie Jörg Ulrich Krah, Thomas Möckel und Jörg Uwe Andrees (Schwerin) fiel es gar nicht leicht, jeweils einen 1. Preisträger in den drei Altersgruppen zu ermitteln, hatten doch auch die anderen Teilnehmenden viel kreatives Potential zu bieten.
Die Juroren zeigten sich begeistert von dem Ideenreichtum und den zum Teil originellen kompositorischen Umsetzungen. Dafür sorgten nicht nur so phantasievolle Titel wie "Sentimental Toothbrush" oder "Oh singt meine Jungs". Letztendlich konnten sich Georg Steinbach mit seinem Klavierstück "Die Wanderschaft" (Altersgruppe I der bis 12 Jährigen), Valerian von Nicolai mit seinem Klavierstück und seinem Streichquartettsatz – jeweils ohne Titel – (Altersgruppe II der 13 bis 17 Jährigen) sowie Dr. Eckart Möbius mit Ausschnitten aus seinem Kindermusical "Trabi, Trabi" (Altersgruppe III der ab 18 Jährigen) durchsetzen. Der Sonderpreis für die Komposition mit der originellsten Besetzung ging an Julius Papenfuß für sein Stück "Rote Schorle", das er für seine Bläserklasse am Goethegymnasium komponiert hatte.
Das Publikum spendete viel Beifall für alle Uraufführungen. Die Juryvorsitzende und stellvertretende Direktorin des Konservatoriums Christina Lüdicke sprach bei der Bekanntgabe der Preise allen Teilnehmenden ihre große Anerkennung für die kreativen Arbeiten aus und versprach zum Schluss: "Der 7. Kompositionswettbewerb des Konservatoriums kommt bestimmt! Dann wird er auch wieder für alle kreativen Köpfe in Schwerin geöffnet." Im 60. Jubiläumsjahr der Musikschule waren diesmal ausschließlich Schülerinnen und Schüler des Konservatoriums zugelassen. Das Preisträgerkonzert mit der Urkundenübergabe findet am 30. August, um 15 Uhr im Brigitte-Feldtmann-Saal des Konservatoriums im Rahmen des Festwochenendes zum 60. Jubiläum statt. Der Eintritt ist frei.
Der Kompositionswettbewerb wurde bereits zum 6. Mal am Konservatorium ausgetragen. Ziel war es, Schülerinnen und Schüler, die gern etwas Eigenes erfinden, zusammenzuführen, ihre Stücke aufzuführen und zu bewerten. Außerdem mussten die Stücke in notierter Form vorliegen, so dass sie von anderen lesbar und reproduzierbar sind. Da viele der jungen Teilnehmenden bisher keinen Kompositionsunterricht haben, standen bei der Bewertung die Idee und Originalität des Stückes im Vordergrund und hatten eine höhere Priorität als Stil und Form. Die Interpretation floss nicht in die Wertung ein und es wurden nur Stücke bewertet, die auch erklangen. Dabei war es nicht entscheidend, ob der Komponist oder die Komponistin bei der Aufführung mitwirkten. Im Anschluss konnten sich die Komponistinnen und Komponisten in einem Werkstattgespräch Tipps und Anregungen bei den Juroren holen, was manchmal in eine richtige Fachsimpelei mündete.