Lüdersdorf – Die tote junge Frau, die am Sonntagvormittag in einem Waldstück der Palinger Heide zwischen dem Lüdersdorfer Ortsteil Herrnburg (Nordwestmecklenburg) und Lübeck (Schleswig-Holstein) aufgefunden wurde, ist ermordet worden. Das ergab am Montagmittag die Obduktion in der Rechtsmedizin der Uni-Klinik Rostock. „Es ist eine massive Gewalteinwirkung im Bereich des Halses ursächlich für ihren Tod gewesen“, sagte Lennart Leuschner, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Schwerin, die die Ermittlungen führt, gegenüber SN-AKTUELL. Ob es sich um Erwürgen oder Erdrosseln handelte, wollte er nicht sagen.
Die Lübeckerin, namens Anna-Lena, war am Vormittag von Lübeck aus zum Joggen in das Waldstück an der ehemaligen innerdeutschen Grenze aufgebrochen und wurde von einem Herrnburger gegen 11.00 Uhr, direkt am ehemaligen Kolonnenweg, tot gefunden. Da der Mann keinen Empfang mit seinem Handy hatte, sprach er einen Radfahrer an. Hierbei handelte es sich um den Vater der 29-jährigen Anna-Lena, der nach seiner Tochter bereits gesucht hat. Der Zeuge lief zu einem Kiosk im Herrnburger Krützkamp, von wo er den Notruf gegen 11.15 Uhr an die Polizei absetzte.
Der Geschäftsinhaber des Kiosks bestätigte dieses SN-AKTUELL am Montagmittag. „Wir waren und sind geschockt, dass so etwas in unserem Ort passiert ist. Auch, weil es erst unser dritter Tag war“, sagte er. Der Ladenbesitzer hatte gewechselt, da der ehemalige Inhaber gestorben sei.
Seit Sonntagmittag ist die Kripo Schwerin vor Ort und sichert um den Tatort herum Spuren. Hierbei wurde sogar ein Hubschrauber sowie eine Staffel mit Spürhunden eingesetzt. Eine Fährte vom Tatort wurde bis in das naheliegende Wohngebiet am Krützkamp verfolgt. Weitere Erkenntnisse liegen SN-AKTUELL noch nicht vor. Bis 19.00 Uhr wurde die tote Anna-Lena in dem Waldstück untersucht und danach nach Rostock gebracht (Foto).
Leuschner weiter: „Wir stehen am Anfang der Ermittlungen und hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer die Joggerin gesehen hat oder Angaben machen kann, möge sich bitte dringend bei der nächsten Polizeidienststelle melden. Jeder Hinweis kann uns helfen.“
Es wird auch nach einem Obdachlosen als Zeugen gesucht, der in dem Waldstück leben soll. Leuschner bemerkte, dass er nicht als Tatverdächtiger gilt. Einen Verdächtigen konnte die Polizei noch nicht ausmachen.
Der kleine Ort in Mecklenburg-Vorpommern, der direkt an Lübeck grenzt, ist nun in Angst, da der Täter oder die Täterin noch nicht gefasst wurde. In dem 5.000-Einwohner-Ort herrscht tiefe Bestürzung. Anwohner meinten zu SN-AKTUELL: „So etwas hat es hier noch nie gegeben.“
Die Staatsanwaltschaft machte ansonsten aus ermittlungstechnischen Gründen keine weiteren Angaben zu der Ermordung der 29-jährigen Lübeckerin Anna-Lena.
Die Obduktion ist inzwischen abgeschlossen und der Leichnam der 29-jährigen zur Bestattung freigegeben worden.
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