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Sirenen am Sonntag um 11.30 Uhr – Herrnburg schreckt wieder auf

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Lüdersdorf – Am Sonntag schreckten die Herrnburger um 11.30 Uhr auf, als sie innerhalb einer Dreiviertelstunde zweimal Einsatzfahrzeuge der Polizei oder der Rettung hörten. Genau vor einer Woche war dieses Szenario genauso. Nur kurze Zeit später stellte sich am 7. Juli heraus, dass die 29-jährige Anna-Lena U. beim Joggen kaltblütig mit einem Messerstich in den Hals getötet wurde. Vermutlich von Norman L., einem 45-jährigen arbeitslosen Lagerarbeiter, der in der Palinger Heide mit einem Küchenmesser bewaffnet, spazieren ging. Der mutmaßliche Täter wurde aufgrund DNA-Spuren in seiner Wohnung in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag in seiner Lübecker Wohnung, nur 1.500 Meter vom Tatort, durch ein Sondereinsatzkommando der Polizei festgenommen. Der Familienvater von vier Kindern sitzt seitdem in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen.

Der Einsatz am Vormittag des 14. Juli stellte sich als ein Rettungswageneinsatz heraus und das beruhigte die Bewohner der Siedlung Krützkamp, im Ortsteil der Gemeinde Lüdersdorf, bis zum Abend wieder. Eine 29-jährige Herrnburgerin sagte zu SN-AKTUELL: „Mir ist der Atem stehengeblieben und ich habe sofort an den letzten Sonntag gedacht. Da lief es mir eiskalt den Rücken herunter und ein Angstgefühl machte sich in mir breit. Ich fragte mich, was nun passiert ist…“ Toni S. ging es nicht anders: „Meine Freundin war erschrocken und auch ich habe dabei ein ungutes Gefühl gehabt“, sagte der 28-jährige gegenüber SN-AKTUELL.

Die Angst ist noch nicht ganz weg in dem Ort, wo 5.000 Menschen an der Landesgrenze von Nordwestmecklenburg zu Lübeck wohnen.

Am Sonntagmittag waren nur wenige Spaziergänger auf dem Kolonnenweg unterwegs. Hundebesitzer gingen am Tatort vorbei und blieben stehen. „Es ist einfach unfassbar, dass so etwas hier passiert ist. Ich gehe mit meinen beiden Hunden hier jeden Sonntag um die gleiche Zeit spazieren. Jetzt guckt man sich schon mal öfter um“, sagte ein 58-jähriger Lübecker. Jogger waren nur wenige zu sehen. Dafür traf sich aber eine kleine Gruppe Trauernder gegen 11.00 Uhr am Fundort von Ann-Lena U. „Das war nicht abgesprochen. Ich wollte einfach nur noch einmal an das Opfer gedenken“, sagte Sabrina H. So wie der 35-jährigen geht es vielen, die in Lübeck-Eichholz und Herrnburg wohnen und das Waldstück zum Spazierengehen nutzen.

Es ist aber auch wieder ein Hauch Normalität in dem Ort zu spüren, seitdem der mutmaßliche Mörder gefasst wurde. Alle hoffen, dass Norman L. der Täter ist und niemanden mehr etwas tun kann. Polizei und Staatsanwaltschaft sind sich sicher, dass der Täter ermittelt ist und arbeitet weiter an der lückenlosen Aufklärung des Falls. SN-AKTUELL wird an dem „Mordfall Anna-Lena“ dranbleiben und darüber berichten.

Hier geht es zu den anderen Berichten im Mordfall „Anna-Lena“.

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