Schwerin – Im Schuljahr 2013/2014 treten deutlich mehr neue Lehrerinnen und Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern den Schuldienst an als in den Jahren zuvor. Voraussichtlich 320 neue Lehrkräfte werden ihre Arbeit zum neuen Schuljahr aufnehmen. Das sind 141 Lehrkräfte mehr als im Schuljahr 2012/2013. Hinzu kommen außerdem die Vertretungslehrkräfte. Hierzu sagte Bildungsminister Brodkorb: "Ich bin mir sicher: Ohne die Grundsatzentscheidung für die Verbeamtung ab dem Schuljahr 2014/2015 wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Die Verbeamtung spielt unter Nachwuchskräften eine große Rolle."
Für 59 Stellen, die ebenfalls noch mit neuen Lehrkräften hätten besetzt werden können, fand sich keine geeignete Bewerberin bzw. kein geeigneter Bewerber. Zum Schuljahr 2012/2013 war dies noch bei 109 Stellen der Fall. Dies führe jedoch nicht zu einer Lücke in der Unterrichtsversorgung, betonte der Minister: "Auch in den vergangenen Jahren ist es gelungen, solche Lücken durch Anhebung des Beschäftigungsumfangs der Bestandslehrer aufzufangen". Dies ist möglich, da nicht alle Lehrerinnen und Lehrer Vollzeit arbeiten.
Mit dem Schuljahr 2013/2014 erfolgt auch ein erster Einstieg in das 50 Mio. €-Paket für Schulen. Im Haushaltsjahr 2013 stehen hierfür 2,4 Mio. € zur Verfügung. Um den Unterrichtsausfall weiter zu verringern, können aus diesen Mitteln erstmals insgesamt 53 Vertretungslehrkräfte in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis an allen Schularten zum Einsatz kommen. Das Bildungsministerium stellt hiervon 30 Stellen für Lehrkräfte an Grundschulen und 23 Stellen für Lehrkräfte an weiterführenden Schulen zur Verfügung. Die entsprechenden Bewerbungsverfahren laufen. Bewerbungsschluss war am Samstag, dem 26. Juli 2013. Vertragsangebote können in den ersten Wochen des neuen Schuljahres erteilt werden.
"Es ist kein Problem, wenn die Einstellung nicht am ersten Schultag erfolgt, da es sich um Vertretungslehrkräfte handelt", sagte Bildungsminister Brodkorb. "Mit der vergleichsweise langen Bewerbungsfrist wollten wir vielen Interessentinnen und Interessenten die Möglichkeit geben, sich zu bewerben." Hinzu kommen noch einmal 20 befristete Vertretungsstellen als Überbrückungsbeschäftigung für angehende Lehrkräfte. Die Stellen für Vertretungslehrkräfte sind dabei nicht in den 320 besetzten Stellen enthalten. Eine weitere Maßnahme aus dem 50 Mio. €-Paket ist die Einführung eines freiwilligen 10. Schuljahres an vier Standorten von Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen zum Erwerb der Berufsreife.
Am Donnerstag, dem 1. August 2013, wird Bildungsminister Mathias Brodkorb in Güstrow die ersten Verbeamtungen von 53 Referendarinnen und Referendaren persönlich vornehmen: "Der 1. August 2013 ist ein historisches Datum für das Land, für die Schulen, für die neuen Referendarinnen und Referendare – und auch ganz persönlich für mich. Endlich wird die Wettbewerbsfähigkeit unseres Schulsystems auf bundesweites Niveau angehoben." Die Verbeamtung der Lehrkräfte soll zum Schuljahr 2014/2015 erfolgen.
Am Montag, dem 5. August 2013, starten dann rund 136.900 Schülerinnen und Schüler und insgesamt 10.500 Lehrerinnen und Lehrer an den 566 öffentlichen und freien allgemein bildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern in das neue Schuljahr. Unter ihnen sind 12.800 Erstklässler an den öffentlichen und freien Grundschulen. Bildungsminister Brodkorb wünscht allen Schülerinnen, Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern ein erfolgreiches Schuljahr.
Außerdem gibt es im Schuljahr 2013/2014 einige Neuigkeiten und Verbesserungen:
Das Arbeits- und Sozialverhalten von Schülerinnen und Schülern an allgemein bildenden öffentlichen Schulen erfolgt in neuer Form. Der Bewertungsgrad erstreckt sich von "sehr gut" über "gut", "befriedigend", "ausreichend", "mangelhaft" bis "ungenügend".
Vom Schuljahr 2013/2014 an müssen die Klassenarbeiten der Jahrgangsstufen 1 bis 10 nicht mehr archiviert werden. Schülerinnen und Schüler können diese Arbeiten mit nach Hause nehmen, wenn die Schule von dieser Möglichkeit Gebrauch macht und zukünftig auf die Archivierung verzichtet.
Das Land stärkt die Kernfächer Deutsch und Mathematik. An den öffentlichen Regionalen Schulen und Gesamtschulen beginnt das Projekt "Bildung macht stark". Es gliedert sich in die Bereiche "Lesen macht stark" und "Mathe macht stark". Ziel ist, Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten in Deutsch und Mathematik besser zu fördern.
Für die Prüfungen zur Mittleren Reife gibt es verbindlichere Regelungen. Das Land stärkt auch hier die Kernfächer und setzt landesweite Standards. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 der nichtgymnasialen Bildungsgänge legen drei schriftliche und zwei mündliche Prüfungen ab, um die Mittlere Reife zu erwerben. Die drei schriftlichen Prüfungen erfolgen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Erste Fremdsprache (Englisch). Die Kernfächer werden im Abschlusszeugnis erstmals doppelt gewichtet.