Münster – Eine Polizistin gehört inzwischen zum alltäglichen Bild und längst haben Studentinnen die Mathematikhörsäle erobert. Es gibt aber noch zahlreiche Berufe, in denen die weibliche Form der Berufsbezeichnung eine Rarität ist. Zum Beispiel die Waldarbeiterin, die ihre Kettensäge schultert, um im Wald Bäume zu fällen oder die Försterin, die auf der Waldbauernversammlung mit den zumeist männlichen Waldbesitzern forstliche Planungen bespricht. Die Zahlen sprechen für sich: von den 300 Forstrevieren in NRW werden nur acht Prozent von einer Försterin geleitet. 99 Prozent aller im Wald arbeitenden Menschen sind weiblich. Gerade einmal vier Frauen sind derzeit als Waldarbeiterinnen bei Wald und Holz NRW beschäftigt.
Weil es deutlich mehr Frauen werden sollen, kooperiert Wald und Holz NRW mit dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit, das den Girls’Day bundesweit koordiniert. „Der Girls’Day ist ein idealer Termin, um mehr Frauen für die Berufe im Wald zu begeistern“, sagt Sigrid Krutzinna, Gleichstellungsbeauftragte bei Wald und Holz NRW. Jedes Jahr können mehr als 40 junge Frauen im Forstlichen Bildungszentrum in Arnsberg am Mädchen-Zukunftstag die grünen Waldberufe kennenlernen.
Eine dieser jungen Frauen hat der Tag bereits motiviert – die 17-jährige Franziska erlernt mit Begeisterung den Beruf der Forstwirtin/Waldarbeiterin. In einem Film, den das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit und Wald und Holz NRW produziert haben, erzählt Franziska, welche Herausforderungen sie in ihrer Ausbildung meistert. Außerdem begleitet der Podcast eine erfahrene Försterin in ihrem Arbeitsalltag.