Rostock (ots) – Der Bundesfreiwilligendienst, Ersatz für den früheren Zivildienst, erlebt einen bislang nicht gekannten Ansturm. Nach Angaben des Rostocker Linkspolitikers Steffen Bockhahn, Mitglied im zuständigen Gremium des Bundestages, liegt die aktuelle Zahl der laufenden Verträge bei 39 170. Dies berichtet die OSTSEE-ZEITUNG (Montagsausgabe). Bockhahn beruft sich auf Angaben aus dem Bundesfamilienministerium unter Ressortchefin Kristina Schröder (CDU). Damit sind die 35 000 garantierten Plätze mehr als ausgebucht – und das, obwohl die sogenannten Bufdis mit höchstens 348 Euro im Monat deutlich weniger verdienen als die Bundeswehrfreiwilligen mit bis zu 1146 Euro.
Wie eine Umfrage unter den 19 zentralen Anlaufstellen in Deutschland ergab, könnten zurzeit fast doppelt so viele Stellen besetzt werden. Es liegen rund 60 000 Anfragen auf den Bundesfreiwilligendienst vor. Inoffiziell wird diese Zahl sogar von der Bundesregierung bestätigt. Peter Schloßmacher, Sprecher im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, sagte der OZ, es handele sich beim BFD um eine "Erfolgsgeschichte". Die Plätze würden nach dem "Windhundprinzip" vergeben. Wer sich zuerst anmelde, bekomme den Zuschlag. Dies müsse so sein, weil die Haushaltsmittel des Bundes begrenzt seien.