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Ausstellung zur „Keramischen Säule” im Stadthaus

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Schwerin – Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow eröffnet am Freitag, dem 18. Oktober, um 11.00 Uhr im Stadthaus eine kleine Ausstellung zur so genannten „Keramischen Säule”, die vor 20 Jahren bei einem Unfall beschädigt wurde und danach im Depot verschwand: „Wir erfüllen mit dieser Ausstellung einen Wunsch geschichtsinteressierter Schwerinerinnen und Schweriner, die sich für den Verbleib und die Zukunft dieses zeitgeschichtlichen Kunstwerks interessieren“, meint die Oberbürgermeisterin. Am Donnerstag, dem 24.Oktober, werden Mitarbeiter des Stadtarchivs und des Museums um 17:00 Uhr im Stadthaus sein, um Interessierten weitere Fragen zur „Keramischen Säule“ zu beantworten.

Der Standort des Kunstwerks befand sich an der Einmündung vom Großen Moor zur Puschkinstrasse: Die „Keramische Säule“ mit 27 Reliefplastiken, die acht Jahrhunderte Schweriner Stadtgeschichte vom Gründungsjahr bis hinein in die vermeintlich blühenden 1980-er Jahre illustrierten, wurde vom damaligen Oberbürgermeister Dr. Manfred Oder am 7. Juni 1986 an der modernen Flaniermeile zwischen Schloss und Marktplatz eingeweiht. Das szenische Monument der Bildhauerin und Malerin Anni Jung entstand anlässlich des 825-jährigen Stadtjubiläums. Vorbild für dieses künstlerische Geschichtsbuch mit auffallend kolorierten Bildern fand die Künstlerin in der antiken Reliefkunst, in der gleichfalls große Geschichtsepisoden festgehalten wurden. Allerdings gab die Auswahl der Schweriner Historien und deren künstlerische Interpretation bereits zur  Entstehungszeit der Säule Anlass für Dispute und Kritiken. Eine Diskussion, die sich auch nach der Wende fortsetzte. Für die aus Meißen stammende Anni Jung war es ein anspruchsvoller und durchaus polemischer Auftrag.

Ihre technische Kunstfertigkeit und ihr Mut zur keramischen Großplastik, wurden dem Monument aber letztlich zum Verhängnis. Sieben Jahre nach der Einweihung des Kunstwerkes kam es am 25. August 1993 zu einem Umfall, bei dem die Säule durch ein Baufahrzeug stark beschädigt wurde. Mehrere Keramikplatten wurden zerstört, andere trugen Risse davon. Außerdem wurde das Tragegerüst stark deformiert, was erhebliche Statikprobleme zur Folge hatte. Die Säule musste abgebaut werden. Ihre Einzelteile wurden archiviert und lagern bis heute in einem besondern Magazinbereich des Freilichtmuseums für Volkskunde Mueß. In den vergangenen 20 Jahren gab es mehrere Restaurierungsanläufe. Das letzte Angebot stammt aus dem Jahr 2003. Die Kosten für den Wiederaufbau lagen schon damals im fünfstelligen Bereich.

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