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Landesrabbiner William Wolf soll Ehrenbürger Schwerins werden

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Schwerin – Die Schweriner Stadtvertretung will Landesrabbiner William Wolf in ihrer Dezember-Sitzung als Ehrenbürger der Stadt Schwerin auszeichnen. „Landesrabbiner Wolff hat sich um die Landeshauptstadt Schwerin in besonders hohem Maße verdient gemacht. Es besteht große Einmütigkeit in der Stadtvertretung, dass wir dieser prägenden Persönlichkeit jüdischen Lebens in unserer Stadt und ganz Mecklenburg-Vorpommern das Ehrenbürgerrecht verleihen sollten“, hebt Stadtpräsident Stephan Nolte hervor. Und Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow ergänzt: „Ich bewundere besonders, dass William Wolf ein unermüdlicher Brückenbauer zwischen Juden und Nichtjuden ist. Sein Wort, seine Lebenserfahrungen und seine menschliche Wärme sind gefragt in Schulen genauso wie in Vorträgen, Kirchen oder in politischen Diskussionen.“

William Wolff wurde am 13. Februar 1927 in Berlin geboren. Er zog bereits in Kinderjahren nach Amsterdam (1933) und später nach London (1939), wo er nach dem Studium als Journalist arbeitete. Er war in verschiedenen Gemeinden in Großbritannien tätig, bis er am 23. April 2002 in Schwerin in das Amt des Landesrabbiners von Mecklenburg-Vorpommern berufen wurde. William Wolff ist aktiv im interreligiösen Gespräch. Besonders am Herzen liegt ihm, das reiche kulturelle, intellektuelle und spirituelle Erbe des alten, im Dritten Reich weitgehend zerstörten liberalen deutschen Judentums anzuknüpfen und den großen jüdischen Gemeinden in Schwerin und Rostock, deren Mitglieder fast ausnahmslos aus der ehemaligen Sowjetunion stammen zu helfen, sich in die Traditionen des hiesigen Judentums und in die deutsche Gesellschaft zu integrieren.

Die Landeshauptstadt ist dabei sein Arbeits- und Lebensmittelpunkt geworden. In Schwerin war das Landesrabbinat seit zwei Jahrhunderten beheimatet. Hier wirkten bedeutende, humanistisch und liberal denkende  Vorgänger wie der Landesrabbiner Samuel Holdheim, nach dem 2010 auf Beschluss der Stadtvertretung eine Straße vor dem jüdischen Gemeindezentrum  in "Landesrabbiner-Holdheim-Straße" umbenannt wurde.

Landesrabbiner Wolff hat sich maßgeblich für den Wiederaufbau der Schweriner Synagoge eingesetzt. Jüdisches Leben konnte damit an den Ort in unserer Stadt zurückkehren, an dem es bis zum Jahr 1938 ein lebendiges Zuhause hatte, bevor die Nationalsozialisten die Synagoge verwüsten und zerstören ließen.
Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung, die die Landeshauptstadt vergeben kann. Sie wurde nach 1990 erst zweimal – an die Blumenfrau Bertha Klingberg und den Luftfahrtpionier Ludwig-Bölkow – vergeben. 

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