Schwerin – Mehr als mau sieht die bisherige Bilanz des Winters 2013/2014 in Deutschland aus. So gab es an 218 von 497 Wetterstationen mit kontinuierlichen Messungen keinen einzigen Tag mit einer messbaren Schneedecke seit Anfang Dezember. Daran ändert sich in den nächsten Tagen ziemlich wenig. Manch einer erinnert sich noch an die Winter in den frühen 1990er-Jahren, in denen es keinen oder kaum Schnee und Eis gab.
Stellt sich also die Frage, ob sich dieses Szenario dieses Jahr wiederholt und es das bereits war mit dem Winter 2013/2014? Vom ausbleibenden Schnee betroffen sind insbesondere Stationen im Flachland unterhalb etwa 500 m Höhe. In den Bergen hat es immerhin schon zeitweise eine Schneedecke gegeben. Die milden Temperaturen in den letzten Tagen haben diese dort aber entweder aufgelöst oder weiter dahingerafft. Am gestrigen Freitagmorgen fanden sich gerade mal 13 Stationen (von den 497) mit einer messbaren Schneedecke. Die größte Schneehöhe wurde mit 130 cm wie üblich auf der Zugspitze registriert. Weitgehend schneefrei sind aber auch einige höhere Berge wie der Kahle Asten im Sauerland auf 821 m (Nordrhein-Westfalen), die Wasserkuppe auf 921 m in der Rhön (Hessen) oder der Hohe Peißenberg im Alpenvorland auf 977 m (Bayern).
Die Wintersportbedingungen lassen also selbst in den Bergen vielerorts arg zu wünschen übrig. Die Wetteraussichten in den nächsten Tagen sind dann zunächst auch wenig verheißungsvoll. Die Temperaturen steigen (mit Ausnahme des morgigen Sonntags) tagsüber oftmals in den zweistelligen Bereich, selbst 15 Grad sind zuweilen zu finden. Frost ist sogar in den Nächten selten zu erwarten. Dazu gibt es immer mal wieder Regen und kräftigen Wind, von Schneeflocken fehlt dagegen fast jede Spur (siehe dazu auch die Vorhersage für Montag, 06.01.2014, zu finden rechts in der Rubrik "Thema des Tages" unter [mehr]). Ende nächster Woche besteht dann ein wenig Hoffnung auf eine etwas winterlichere Episode. Das Temperaturniveau sinkt voraussichtlich ab und Niederschläge könnten bis ins Flachland zum Teil als Schnee fallen. In der erweiterten Mittelfrist (10. bis 14. Vorhersagetag) machen einzelne Wettermodelle zeitweise sogar Andeutungen für einen "richtigen" Wintereinbruch. Ob damit eine Trendwende hin zum Winterwetter eingeleitet wird, ist derzeit allerdings noch sehr fraglich.
Frei nach der alten Bauernregel "Ist bis Dreikönig (6. Januar) kein Winter, so folgt auch keiner mehr dahinter", hätte der Winter in dieser Saison für die meisten nämlich bereits ausgespielt. Die Statistik dieser Singularität besagt, dass wenn es bis zum 6. Januar insgesamt wärmer als normal ist, auch der nachfolgende Winterabschnitt bis Ende Februar in 4 von 5 Fällen normal (10 %) bis zu warm (70 %) ausfällt. Natürlich sind einzelne Wintereinbrüche dabei nicht ausgeschlossen, meist jedoch nicht von langer Dauer.