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Arbeitslosigkeit gesunken, Hartz IV-Betroffenheit noch zu hoch

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Schwerin – Die Arbeitslosenquote sank in Schwerin 2013 insgesamt um 0,7%-Punkte auf 11,6 % und lag damit knapp unter dem MV-Durchschnitt  von 11,7 %  und leicht über dem Wert von Rostock (11,5 %). Das geht aus der Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres hervor, die der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schwerin Dirk Heyden, die  Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Angelika Gramkow  und  die Geschäftsführerin des Jobcenters Regine Rothe am heutigen Montag (3. Februar 2014) gezogen haben.

Während in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) ein leichter Zuwachs von 35  Arbeitslosen (+2,6%) zu verzeichnen war, reduzierte sich im Bereich des Jobcenters, also der Grundsicherung, die Anzahl der arbeitslosen Personen um 387 (-8,3 %). Die Jugendarbeitslosigkeit konnte nochmals um 10,7 % (64 Personen) gegenüber 2013 gesenkt werden. Insgesamt sind nunmehr noch 535 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, davon allein 335 Jugendliche beim Jobcenter. Das waren 42 junge Menschen weniger als noch im Durchschnitt des Vorjahres. „Der sich hier anbahnenden Verfestigung entgegenzuwirken, wird ein Aufgabenschwerpunkt für 2014 sein“, sagte die Geschäftsführerin des Jobcenters Regine Rothe.

„Schwerin kann auf eine sehr positive wirtschaftliche Entwicklung verweisen. Dafür stehen   nicht nur die Nestlé-Ansiedlung und die gute Auftragslage in den hiesigen Unternehmen, sondern auch die Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in der Landeshauptstadt, deren Zahl 2013 auf 47.245 (2012: 47.197)  gestiegen ist. Besonders erfreulich ist der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit. Allerdings ist ein guter Schulabschluss nach wie vor die wichtigste Voraussetzung für junge Menschen, um den Übergang ins Berufsleben zu meistern“, so Schwerins Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow.

Auch die Hilfebedürftigkeit ist im Jahre 2013 nochmals um 4,2 % gesunken. So bezogen jahresdurchschnittlich 13.326 Personen Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II, das waren 575 weniger als noch vor einem Jahr. Gegenüber dem Höchststand aus dem Jahre 2006 sind sogar 5.051 Bürger der Landeshauptstadt weniger auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen. „Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Jobcenters ist es damit auch 2013 wieder gelungen, die Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit in Schwerin weiter zu senken“, unterstreicht Dirk Heyden. „Davon haben auch langzeitarbeitslose Menschen profitiert.“

Betroffen zeigte sich  Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow  von der hohen Zahl von Schwerinerinnen und Schwerinern, die auf ergänzende Leistungen des Jobcenters angewiesen sind, obwohl sie sozialversicherungspflichtig in Voll- oder Teilzeit beschäftigt sind. Im Jahresdurchschnitt 2013 betraf dies ca. 1.300 Personen (Vorjahr: 1.500). „Das zeigt,  wie vordringlich die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns ist.“

Die Gesamtausgaben für Leistungen nach dem SGB II betrugen im Jahr 2013 rund 74 Mio. Euro. Das Jobcenter in der Landeshauptstadt Schwerin hat 2013 im Vergleich zum Vorjahr 825.000 Euro weniger an Leistungen für Unterkunft und Heizung und 285.000 Euro weniger  für Arbeitslosengeld II und Sozialgeld ausgegeben.„Die Gesamtentlastung um fast 1,1 Mio. Euro spricht für eine erfolgreiche Arbeit. Dennoch sind weiterhin zu viele Männer, Frauen und Kinder auf Hartz IV-Leistungen angewiesen“, so Angelika Gramkow
 „Zusammenfassend konnten die Gesamtausgaben für den Steuerzahler im Vergleich zum Jahr 2006 mittlerweile um 30,5 Mio. € reduziert werden“, ergänzt Dirk Heyden.
Arbeitsagentur und Jobcenter verzeichneten im Jahr 2013 einen Zugang an offenen Stellen von 5.013 in der Landeshauptstadt. Das waren lediglich 116 oder 2,3 % weniger als im Jahr 2012. „Damit haben wir in Schwerin eine ungebrochen hohe Nachfrage nach Arbeitskräften. Dem Jobcenter kommt bei der Deckung des regionalen  Fachkräftebedarfs insbesondere durch eine zielgerichtete Qualifizierung eine zunehmend größere Rolle zu“, unterstreicht Agenturchef Heyden.

„Diesen Herausforderungen stellen wir uns und werden bei einem weiter rückläufigen Haushaltsansatz des Bundes unsere Investitionen in Qualifizierung und Aktivierung konzentrieren, ohne dabei den sozialen Arbeitsmarkt zu vernachlässigen“, kommentierte Regine Rothe, Geschäftsführerin des Jobcenters Schwerin.

„Mit der intensiven Betreuung der unter 25-Jährigen und der Ausbildung von jungen Erwachsenen unter 35 Jahren ohne Berufsabschluss wollen wir den ansteigenden Fachkräftebedarf decken und gleichzeitig unseren Kunden stabile und auskömmliche Beschäftigungschancen eröffnen. In einem ersten Schritt konnten in 2013 120 Personen den Einstieg in eine abschlussorientierte, über das Jobcenter finanzierte Weiterbildung beginnen“, so Regine Rothe. „Ein wesentlicher Schritt in diese Richtung ist auch die Kooperationsvereinbarung, die wir heute zwischen der Landeshauptstadt, der Agentur für Arbeit Schwerin und dem Jobcenter zur besseren und intensiveren Zusammenarbeit der einzelnen Behörden (Sozialamt, Jugendhilfe, Berufsberatung und Jobcenter), die mit Jugendlichen zu tun haben, abgeschlossen haben.“

„Mit der neuen Kooperationsvereinbarung legen wir für die Landeshauptstadt die Grundlage für ein Arbeitsbündnis Jugend und Beruf“, so Heyden. „Absicht ist es, insbesondere schwächere Jugendliche gezielt zu unterstützen und hier gemeinsam an einem Strang zu ziehen um die Jugendarbeitslosigkeit weiter zu senken.“

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