Schwerin – Der März 2014 bescherte Deutschland überwiegend frühlingshaftes Hochdruckwetter mit viel Sonnenschein, wenig Niederschlag und einem deutlichen Wärmeüberschuss. Damit bildete der Monat einen krassen Gegensatz zum recht winterlichen März des Vorjahres. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Selten war es so warm im März – Vegetation weit voraus
Die Monatstemperatur für Deutschland lag mit rund 7,0 Grad Celsius (3,5°C) um 3,5 Grad über dem Sollwert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der jüngeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung immer noch +2,7 Grad. Damit war der März diesmal ebenso warm wie zuletzt in den Jahren 2012 und 1989. Frühlingshafte Mittelmeerluft führte an einigen Stationen zu neuen Dekaden- oder Monatsrekorden. In Münster zeigte am 9. das Quecksilber 22,4°C und überbot die alte Höchstmarke von 19,1°C gleich um mehr als 3 Grad. Ein zweiter markanter Warmluftvorstoß sorgte vielerorts zu Beginn des astronomischen Frühlings für Andrang in eiligst geöffneten Biergärten. München registrierte 21,3°C am 20., am gleichen Tag meldete Sachsenheim, nordwestlich von Ludwigsburg, mit 24,1°C die bundesweit höchste Temperatur des Monats. Mit Durchgang einer Kaltfront am 24./25. sickerte dann vorübergehend deutlich kältere Luft ein, die Tageshöchstwerte blieben meist einstellig und in den teilweise klaren Nächten kam es gebietsweise nochmals zu Nachtfrösten. Den bundesweit tiefsten Wert meldete am 26. Oberstdorf mit -8,6°C.
Verbreitet erheblich zu trocken
Der März 2014 fiel in Deutschland mit rund 18 Litern pro Quadratmeter (l/m²) deutlich zu trocken aus und erreichte damit nur etwa ein Drittel des vieljährigen Durchschnitts von 57 l/m². Seit Aufzeichnungsbeginn 1881 fielen nur die Märzmonate 1929 mit 10 l/m², 1953 mit 13 l/m² und 2012 mit 15 l/m² noch trockener aus. Bis Mitte des Monats fiel kaum Niederschlag und die Waldbrandgefahr nahm in einigen Gebieten stetig zu. Am 24./25. überquerte dann eine Kaltfront Deutschland von Nordwest nach Südost und brachte der Vegetation den dringend benötigten Regen in Form eines vorgezogenen Aprilwetters mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern, tlw. auch mit kurzen Gewittern. Tief „Ilse“ über Oberitalien sorgte am 23. am Alpenrand für stärkere Niederschläge, bei dem beispielsweise vom 22. abends bis zum 24. morgens 59 l/m² in Garmisch-Partenkirchen zusammenkamen. Schnee fiel im Süden nochmals bis ins Flachland.
Drittsonnigster März seit Messbeginn 1951
Bedingt durch die häufigen Hochdrucklagen, lag die Sonnenscheindauer im März 2014 mit rund 185 Stunden um 69 Prozent über dem Soll von 111 Stunden. Damit erlebte Deutschland den drittsonnigsten März in der seit 1951 bestehenden Reihe. Am längsten zeigte sich die Sonne im äußersten Südwesten mit bis zu 250 Stunden, im Norden schien sie dagegen örtlich nur 115 Stunden, lag damit aber auch meist über dem Soll.
Das Wetter im März 2014 (In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)
Mecklenburg-Vorpommern: Bei durchschnittlich 6,7°C (2,9°C) fielen knapp 20 l/m² (41 l/m²) Niederschlag. Mit rund 160 Stunden (114 Stunden) war Mecklenburg-Vorpommern das sonnenscheinärmste Bundesland. Trockenheit und starke Winde wirbelten am 15. örtlich so viel Sand auf, dass die Sichtweite nur 50 Meter betrug.