Schwerin – Die Kunstschätze der Herzoglichen Sammlung gehen zu einem Preis von 9,5 Mio. Euro in das Eigentum des Landes Mecklenburg-Vorpommern über. Herzogin Donata zu Mecklenburg-von Solodkoff und Kulturminister Mathias Brodkorb haben heute in feierlichem Rahmen in der Historischen Bibliothek im Schweriner Schloss den Vertrag über den Ankauf unterzeichnet. Insgesamt handelt es sich um 258 Kunstgegenstände, die weiterhin in Mecklenburg-Vorpommern verbleiben. Für sechs Sammlungsstücke, die nicht in das Eigentum des Landes übergehen, wurden eine zehnjährige unentgeltliche Leihgabe sowie ein zeitlich unbeschränktes Vorkaufsrecht des Landes vereinbart.
„Heute erleben wir einen wichtigen Tag für Mecklenburg, seine Kulturgüter und unsere Familie. Ein großer Traum, der so oft zu platzen drohte, geht in Erfüllung. Die Freude, mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern einen fairen Kompromiss erzielt zu haben, ist beglückend. Wir können endlich nach langjährigen Verhandlungen zusammenführen, was zusammen gehört: Die Kunstsammlung des Großherzoglichen Hauses Mecklenburg als Bestand der Staatlichen Museen Schwerin und Ludwigslust“, sagte Herzogin Donata zu Mecklenburg-von Solodkoff.
„Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung führen wir lange andauernde Verhandlungen zu einem guten Ende. Mit den Unterschriften ist gewiss, dass die Herzogliche Sammlung dem Land Mecklenburg-Vorpommern, den Bürgerinnen und Bürgern erhalten bleibt“, betonte Kulturminister Mathias Brodkorb. „Die Sammlung ist in ihrer Gesamtheit ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes und ein wichtiger Teil mecklenburgischer Landesidentität. Nach der Schenkung der Gemäldesammlung durch den Kunstmäzen Christoph Müller, dem Ankauf der Werke des Künstlers Günther Uecker und der Nominierung des Schweriner Schlosses für die deutsche Vorschlagsliste des Weltkulturerbes der UNESCO verfügt das Land Mecklenburg-Vorpommern mit der Herzoglichen Sammlung über einen weiteren Kulturschatz von nationalem Rang“, so Brodkorb.
„Von Beginn an war es uns ein großes Anliegen, das Land und die Familie Mecklenburg-von Solodkoff bei ihren Verhandlungen zu unterstützen. Dabei haben wir uns nicht nur als Förderer, sondern vor allem als Vermittler und Moderator beider Parteien verstanden. Die Sammlung in ihrer Gesamtheit zu erhalten und der Öffentlichkeit langfristig zugänglich zu machen, war dabei unser erklärtes gemeinsames Ziel. Dass wir heute hier in diesem Bibliothekssaal des Schweriner Schlosses zusammengekommen sind, um den Vertrag zum Ankauf der ‚Sammlung Herzogliches Haus Mecklenburg Schwerin‛ zu unterzeichnen, zeigt noch einmal in aller Deutlichkeit, wie sehr sich die jahrelangen Bemühungen um eine Einigung gelohnt haben“, sagte die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Beim Ankauf der Herzoglichen Sammlung wird das Land Mecklenburg-Vorpommern durch die Kulturstiftung der Länder und durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien finanziell unterstützt. Nach Abschluss des gesamten Kaufverfahrens soll die Sammlung auf Wunsch der Herzoglichen Familie umbenannt werden und künftig den Namen „Sammlung Herzogliches Haus Mecklenburg-Schwerin“ tragen.
Ende des Jahres werden die Kunstschätze der Herzoglichen Sammlung erstmals öffentlich zu sehen sein. Vom 5. Dezember 2014 bis März 2015 zeigt das Staatliche Museum Schwerin im Galeriegebäude die Ausstellung „Enteignet – Restituiert – Gesichert! Kunst für das Land.“, in der sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ein Bild von den Kunstschätzen machen können.