Schwerin – Die beiden Wolfspaare in Mecklenburg-Vorpommern haben sich erstmals vermehrt: aktuelle Bilder einer Wildkamera der Umweltschutzorganisation WWF zeigen 5 Welpen in der Lübtheener Heide. „Dies ist ein wichtiger Beleg für unsere Arbeit für die Artenvielfalt. Wir sind hier auf dem richtigen Weg und müssen nun dafür sorgen, dass unsere neuen – ‚alten‘ Bewohner hier dauerhaft heimisch werden können“, unterstrich Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, heute in Schwerin.
In der Ueckermünder Heide konnte durch ein Bild der Wölfin, die ein deutlich vergrößertes Gesäuge zeigt, der Wolfsnachwuchs bisher indirekt festgestellt werden. Die Lübtheener Fähe war im vergangenen Jahr, die Ueckermünder Fähe im letzten Winter zugewandert, ihre Partner sind schon seit 7-8 Jahren dort ortsansässig. „Dies ist ein großen Erfolg für die Bemühungen aller am Wolfsmanagement in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus Beteiligten. Ich bin sehr froh darüber, dass das langjährigen Engagement des amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutzes und die Zusammenarbeit mit den Förstern und Jägern und den weiteren Landnutzern in Mecklenburg-Vorpommern zum Erfolg geführt haben“, so der Minister.
Die nun vorliegenden Nachweise sind ein Ergebnis des kontinuierlich laufenden Wolfsmonitorings, das in beiden Flächen in enger Abstimmung zwischen den Bundesforstbetrieben Trave und Vorpommern-Strelitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, dem WWF Deutschland und dem Land Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt wird.
Derzeit liegt der Schwerpunkt des Monitorings darin, möglichst die Anzahl der Welpen und ihre Aufenthaltsbereiche zu ermitteln. Dazu werden flächig Spuren gesucht, gezielt Wildkameras ausgebracht und kontrolliert wie auch Hinweise von Forstmitarbeitern ausgewertet. Die Bundesforstbetriebe arbeiten gemeinsam mit geschulten Wolfsbetreuern des Landes vor Ort, der WWF unterstützt das Monitoring durch Fotofallen. Nach WWF-Einschätzung zeigt der Fotonachweis, wie wichtig es ist, die deutschen Wolfsvorkommen genau zu untersuchen. Nur so könne ein realistisches Bild von der Populationsentwicklung gelingen und ein optimiertes Management sowie eine bestmögliche Konfliktvermeidung entwickelt werden. „Außerdem müssen wir alles daran setzen, falsche Vorurteile weiter abzubauen und das Zusammenleben zu ermöglichen“, hob Dr. Backhaus hervor.
Hinweise auf anwesende Wölfe, Fotos und Sichtungsmeldungen auch aus anderen Landesteilen sollten immer zeitnah einem der Wolfsbetreuer im Land gemeldet werden, damit diese Informationen in das Monitoring eingehen können. Die Kontaktdaten der Wolfsbetreuer und weitere Informationen zum Wolf in M-V finden sich unter www.wolf-mv.de.