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Flötist Emmanuel Pahud in der Schelfkirche

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Schwerin – Ein besonderer Konzertnachmittag erwartet die Besucher der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag, den 14. September um 16:30 Uhr in der Schelfkirche in Schwerin. Im Rahmen des Abschlusskonzerts der Reihe „Berliner Philharmoniker in MV“ spielen der Solo-Flötist der Berliner Philharmoniker, Emmanuel Pahud und seine Orchesterkollegin, die Harfenistin Marie-Pierre Langlamet, ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von Bach bis Piazzolla. Das ursprüngliche für die Schlosskirche angekündigte Konzert wurde auf aufgrund der großen Nachfrage in die Schelfkirche verlegt. Es gibt noch Hörplatzkarten an der Tageskasse, die um 15:30 Uhr öffnet.

Flöte und Harfe – nicht allzu oft hört man Konzerte in dieser Besetzung. Dabei passen die beiden Instrumente sehr gut zusammen. Beide haben sie einen weichen, leicht verfliegenden Klang, woraus eine mal nachdenkliche, mal melancholische Grundstimmung entsteht. Carl Philipp Emanuel Bach hatte lange am preußischen Hof den flötespielenden König begleitet und kannte also die Bedürfnisse und Möglichkeiten dieses Instruments genau. Für die Bearbeitung seiner Flötensonate g-Moll mit Harfe statt des begleitenden Cembalos spricht die Tatsache, dass die linke Hand komplett die Begleitung übernimmt, während die rechte die Melodie mitspielt. Mit dem äußerst beliebten Stück von Claude Debussy, „En Bateau“ aus der „Petite Suite“, erklingt französische Musik der Jahrhundertwende. Ursprünglich für zwei Klaviere geschrieben, erfreute sich die Suite großer Beliebtheit – etwa als Begleitung zum Stummfilm – und wurde immer wieder für andere Instrumente bearbeitet. Die Sicilienne op. 78 von Gabriel Fauré ist ein ebensolcher Publikumsliebling. Das verträumte Stück, das ursprünglich für die Schauspielmusik zu „Der Bürger als Edelmann“ von Molière geschrieben wurde, kam einige Jahre später in „Pélleas et Mélisande“ zum Einsatz. Des Weiteren stehen Werke von Mozart, Schumann, Piazzolla u. a. auf dem Programm.

Emmanuel Pahud erhielt als Sechsjähriger in Rom den ersten Flötenunterricht. Später studierte er in Brüssel, dann in Paris bei Michel Debost, sowie in Basel bei Aurèle Nicolet. Orchestererfahrungen sammelte er als Solo-Flötist im Radio-Sinfonieorchester Basel und bei den Münchner Philharmonikern, bevor er 1993 als Solo-Flötist zu den Berliner Philharmonikern kam. Zwischenzeitlich Professor am Genfer Konservatorium, kehrte Emmanuel Pahud im April 2002 zu den Philharmonikern zurück.Als Solist konzertiert er weltweit mit den großen Orchestern – bei den Berliner Philharmonikern war er u. a. mit den Flötenkonzerten von Marc-André Dalbavies und Elliott Carter zu hören – sowie als Kammermusiker in verschiedenen Duo- und größeren Ensemblebesetzungen. Für seine zahlreichen Einspielungen hat er bedeutende Preise erhalten. Wegen seiner Verdienste um die französische Musik wurde der Musiker im Juni 2009 mit dem französischen Orden für Kunst und Literatur ausgezeichnet.

Marie-Pierre Langlamet ist seit 1993 Solo-Harfenistin der Berliner Philharmoniker. Sie wurde in Grenoble (Frankreich) geboren und erhielt im Alter von acht Jahren den ersten Harfenunterricht bei Elisabeth Fontan Binoche am Konservatorium von Nizza. Als 15-jährige erregte sie bereits internationale Aufmerksamkeit, als sie den höchsten Preis bei dem Maria Korchinska-Wettbewerb im Vereinigten Königreich gewann. Marie-Pierre Langlamet hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den begehrten Cino del Duca-Preis der Académie des Beaux Arts. Im Jahre 2009 ist ihr vom französischen Kulturminister der Ritterorden für Kunst und Literatur verliehen worden, und 2011 erhielt sie den Großen Preis der Stadt Nizza. Sie hat als Solistin mit den Berliner Philharmonikern, dem Israel Philharmonic Orchestra sowie dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Orchestre National de Lille, dem Mozarteumorchester konzertiert, an der Seite international herausragender Dirigenten wie Claudio Abbado, Sir Simon Rattle, Trevor Pinnock, Marek Janowski, Horst Stein, Donald Runnicles, Lawrence Foster, Juanjo Mena, François-Xavier Roth. Sie unterrichtet an der Karajan Akademie und der Universität der Künste in Berlin, wo sie mit ihrer Familie lebt.

Die Schelfkirche in Schwerin steht den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern im wahrsten Sinne des Wortes sehr nahe: Das Büro des Festivalteams befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihr und ihr Glockenschlag prägt den Tagesrhythmus. Bis heute ist sie die einzige stilreine Barock-Kirche Westmecklenburgs. Sie wurde von 1708 bis 1713 nach Plänen von Jakob Reutz erbaut und war Nachfolger der um 1238 gestifteten Kirche St. Nikolai. Der gotische Vorgängerbau wurde um 1705 abgetragen, weil er offenbar sehr baufällig war: Ein Sturm hatte zwei Jahre zuvor seinen Turm umgerissen. Außerdem war er wohl für die neu geplante Stadtanlage der Schelfstadt zu klein und zu wenig repräsentativ. Die Grundform der Schelfkirche ist ein Kreuz mit stark abgekürztem Fuß und vorgesetztem Turm im Westen. In der Gruft ruhen Mitglieder des großherzoglichen Hauses Mecklenburg-Schwerin, darunter die 1735 verstorbene Sophie Luise, Königin von Preußen.

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