Stralsund – Millionen Tonnen Abfall schwimmen in den Weltmeeren herum, 80 Prozent davon stammt vom Land. Vor allem auf kleinen touristisch genutzten Inseln ohne Recyclinganlagen ist eine sachgerechte Entsorgung von Müll schwierig. Eine Lösung könnten das Waste Recycling Schiffe Konzept (WRS) sein, wie sie der Kieler Unternehmer Dirk Lindenau (Maritime Engineering & Projecting) und der Schiffbauprofessor Andreas Meyer-Bohe von der FH Kiel gemeinsam mit weiteren Projektpartnern – gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) – für die Kapverdischen Inseln und die Malediven entwickelt haben.
Bei dem Waste Recycling Ship Konzept handelt es sich um eine integrierte schlüsselfertige Abfallwirtschaftslösung für Inselstaaten, die vom Sammeln bis zur stofflichen Nutzung und Erzeugung von Energie und Wasser als Komplettlösung im Rahmen von PPP (Private Public Partnership) realisiert werden soll. Basis für jedes Abfallwirtschaftskonzept ist eine detaillierte Abfallanalyse, die z. B. auf den Kapverden zwischen 2007 und 2012 durchgeführt worden ist. Diese Abfallanalyse wird Grundlage für das finale technische- und betriebliche Konzept der Projektphase DBU II sein. In dieser zweiten Projektphase soll die Realisierung des Projektes gemeinsam zwischen einer deutschen Betreibergesellschaft und der Regierung der Kapverden einschließlich Finanzierung erarbeitet werden.
Dieses Leuchtturmprojekt ist das erste schiffsgebundene integrierte Abfallwirtschaftskonzept der Welt und kombiniert herausragende deutsche maritime Erfahrungswerte mit dem weltweit anerkannten Know-how auf dem Gebiet des Deutschen Umweltschutzes. Mehr als 30 Spezialfirmen, von der Umbauwerft bis zur Zulieferindustrie, Hochschulen und andere wissenschaftliche Einrichtungen arbeiten an diesem Konzept.
Der spannende Vortrag im Rahmen des Themenjahres „Kein Plastik Meer“ findet am Montag, 22.09.14, um 19:00 Uhr in Stralsund im NAUTINEUM Dänholm statt. Der Eintritt beträgt drei Euro pro Person; für Mitglieder des Fördervereins Deutsches Meeresmuseum e. V. ist der Eintritt frei.