Rampe (ots) – Die Zielfahnder des Landeskriminalamtes Mecklenburg-Vorpommern haben auf der thailändischen Insel Koh Samui den Aufenthaltsort eines seit mehreren Jahren per internationalem Haftbefehl gesuchten Straftäters ermittelt. Mit Unterstützung der thailändischen Polizei konnten die Zielfahnder den 43jährigen gebürtigen Wismaraner in der vergangenen Woche in Bangkok in ihre Obhut nehmen, um ihn der deutschen Justiz zu überstellen.
Neben dem Verdacht, zwischen 2004 und 2006 gemeinsam mit anderen, bereits verurteilten Personen, Cannabis-Plantagen in Mecklenburg-Vorpommern betrieben zu haben, des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge unter Verwendung einer Waffe sowie dem Vorwurf des gewerbsmäßigen Betruges ist der nun Gefasste für die Polizei insbesondere unter dem Aspekt des Verwendens einer Waffe ein besonderer Fall. Gegen den Mann richtet sich der dringende Verdacht, im April 2006 eine solche Plantage auf dem Dachboden eines Hauses in Drüsewitz mit einer sog.
Selbstschussanlage versehen zu haben. Eine geladene, entsicherte und auf die Eingangstür gerichtete Pistole war damals dazu gedacht und geeignet, eine die Tür öffnende Person am Oberkörper zu treffen. Der dazugehörige Auslösemechanismus versagte seinerzeit bei der Durchsuchung durch die Polizei nur durch Zufall.
Der nun durch die Ermittlungen der Zielfahnder des LKA M-V festgenommene Mann hatte sich der Verhandlung vor dem Landgericht Rostock durch Flucht entzogen.
Glücklicherweise war dies bislang der einzige bekannte Fall in unserem Land, bei dem eine solch lebensbedrohliche Vorrichtung installiert worden ist. In diesem Zusammenhang wird jedoch wiederholt vor den Gefahren gewarnt, die von illegalen Drogenplantagen ausgehen.
Neben dieser Form des "Schutzes" der Anlagen gegen mögliche Konkurrenten sind der Polizei auch Stromfallen, Fallgruben oder Kampfhunde als Mittel der "Objektsicherung" bekannt. Zusätzliche Gefahren verbergen sich im Betrieb solcher Anlagen selbst. So gehen u.a. der hohe Wasser-, Energie- und Düngemittelbedarf regelmäßig einher mit einer hohen Brand- und Explosionsgefahr. Zudem besteht hier stets eine erhöhte Infektions- und Vergiftungsgefahr.