Schwerin – „Wir haben in Mecklenburg-Vorpommern einen einzigartigen Artenreichtum und hervorragende und gesunde Rotwildbestände. Auf mehr als 80 % der Jagdfläche kommt das Rotwild in unserem Land vor. Das ist ein einmaliger Wert in Deutschland, ein Beleg für die Artenvielfalt und für das großartige Engagement der Jägerinnen und Jäger“, sagte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, heute anlässlich der Eröffnung des 7. Rotwildsymposiums der Deutschen Wildtier Stiftung in Rostock-Warnemünde.
‚Gestresst, Verwaist und Eingesperrt – Der ethische Umgang mit unseren großen Wildtieren‘ ist der Arbeitstitel des nunmehr 7. Rotwildsymposiums. Dabei steht der ethisch korrekte Umgang im Mittelpunkt der Konferenz. Viele Jägerinnen und Jäger sowie Forstmitarbeiterinnen und Forstmitarbeiter sind für die optimale Hege und Pflege des Rotwilds verantwortlich. „Oftmals wird aber kaum wahrgenommen, mit wie viel Fleiß und mit welchen Anstrengungen und welchem hohen Maß an Verantwortung das Wild gehegt und gepflegt wird. Oftmals wird Jagen einfach nur mit ‚Abschießen‘ gleichgesetzt. Und leider gibt es auch immer wieder Menschen, die dieses Klischee bedienen. Das darf nicht sein, denn sie ruinieren den Ruf. Hier müssen die Behörden eindeutig handeln und der Berufsstand öffentlich dagegen halten“, machte der Minister deutlich. Ein gelungenes Beispiel hierfür sind die Landeswild- und Fischtage, die dieses Jahr über 11.500 Menschen nach Ludwigslust lockten, auch um sich mit dem Thema Jagd auseinanderzusetzen.
Etwa 7.000 Stück Rotwild werden jährlich in Mecklenburg-Vorpommern erlegt. Die Zukunft liegt in der verantwortungsvollen Bewirtschaftung der Rotwildbestände durch die Hegegemeinschaften oder Rotwildringe, deren Aufgabe es ist, revierübergreifend Hegemaßnahmen miteinander abzustimmen und so die Wildbestände unter Beachtung der land- und forstwirtschaftlichen Erfordernisse an ihren Lebensraum anzupassen. „Ich sehe in der Förderung der Hegegemeinschaften ein geeignetes jagdpolitisches Instrument, das bei verantwortungsbewusster Wahrnehmung ihrer gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse unmittelbar der großräumigen Hege und Entwicklung unseres Rotwildes zu Gute kommt“, erklärte Dr. Backhaus.
Ein gutes Beispiel für ein landesübergreifendes Rotwildmanagement ist hierbei die gemeinsame Wildbewirtschaftungsrichtlinie von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.Sie bietet den Hegegemeinschaften großen Spielraum bei der regional sehr unterschiedlich zu bewertenden Anpassung der Wildbestände an ihren Lebensraum. „Wir müssen über Fach- und Ländergrenzen hinweg denken, wenn wir unsere Natur erhalten wollen. Erst durch den Gedanken- und Wissensaustausch von Praktikern, Wissenschaftlern und Behörden können wir voneinander lernen, wie man ethisch und ökologisch verantwortungsvoll noch besser mit unserer Natur umgehen kann. Hierfür bietet das 7. Rotwildsymposium ein ideales Forum“, hob der Minister hervor.