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Grenzenlos erfolgreich – 25 Jahre nach dem Fall der Mauer

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Schwerin – Die Industrie- und Handelskammern in Schwerin und Lübeck luden gemeinsam am Montag, dem 20. Oktober 2014 im Rahmen einer Festveranstaltung „Grenzenlos erfolgreich – 25 Jahre nach dem Fall der Mauer“ ins Kloster Zarrentin ein. 25 Jahre nach dem Fall der innerdeutschen Grenze erinnerten sich Vertreter der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins gemeinsam an die wiedergewonnene Demokratie und die Chancen, die die friedliche Revolution erst ermöglichte.

Die Wiedervereinigung Deutschlands im November 1989, die emotionalen Momente geöffneter Grenzen und menschlicher Begegnungen sind denen, die die „Wende“ miterlebten, unvergessen. Der Moderator Michael Seidel, Chefredakteur des medienhaus:nord, fragte die ins Podium gebetenen Gäste an diesem für beide Bundesländer besonderen Ort der Wiedervereinigung, dem Kloster Zarrentin, nach ihren persönlichen Erlebnissen in der Zeit des Mauerfalls und beleuchtete, wie sich die Grenzregion seit der Wende wirtschaftlich entwickelt hat.

Das hochkarätig besetzte Podium diskutierte zudem über die zukünftigen Chancen der gemeinsamen Region innerhalb Europas.

Der Präsident der IHK zu Schwerin, Hans Thon, hob hervor, dass die länderübergreifende Zusammenarbeit mehr denn je für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Regionen an Bedeutung gewinnt. „Gerade die zeitnahe Realisierung der aktuellen großen Infrastrukturprojekte sei die wichtigste Grundlage, an der die Wirtschaft mit den politischen Entscheidungsträgern jetzt eng kooperieren müsse. Damit werde grundsätzlich über die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit entschieden.“

Friederike C. Kühn, Präses der IHK zu Lübeck äußerte: „Wir erleben eine neue Dynamik in dieser einst geteilten Region. Die Entwicklung der vergangenen 25 Jahre war beeindrucken. Wir verdanken sie dem Drang der Menschen nach Freiheit, denn hinter Mauern können sich weder große Ideen entwickeln, noch kann die Wirtschaft gedeihen. Nun heißt es, die nächsten 25 Jahre gemeinsam zu gestalten. Mit Verständnis füreinander, mit Toleranz, mit gemeinsamen Zielen vor Augen, mit Energie und Ausdauer und mit Dankbarkeit für die Möglichkeiten und mit ganz viel Freude am Miteinander!“

Der Wirtschaftsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Harry Glawe, stellte fest, dass die Wirtschaft voran gekommen sei. „In Mecklenburg-Vorpommern seien nach dem Mauerfall viele neue Unternehmen und Arbeitsplätze entstanden, im Verarbeitenden Gewerbe, im Handwerk, Tourismus oder in der Gesundheitswirtschaft. Dies sei vor allem die Aufbauleistung von mutigen Unternehmern und deren Mitarbeitern. Sanierte Städte und eine leistungsfähige Infrastruktur sind das für jeden sichtbare Ergebnis dieser Aufbauleistung. Fairer und gesunder Wettbewerb zwischen Unternehmen und Regionen seien genauso Bestandteil unserer gemeinsamen Entwicklung wie das abgestimmte Handeln, gerade bei für ganz Norddeutschland wichtigen Infrastrukturprojekten und Themen der maritimen Wirtschaft. Hier leisteten auch die IHKs einen wichtigen Beitrag.“

Der Wirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holsteins, Reinhard Meyer, betonte die positive Entwicklung der Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, seit sie kein Eiserner Vorhang mehr trenne. „Diese innerdeutsche Grenze war immer etwas, das eine wirtschaftlich und kulturell eng verbundene Region künstlich getrennt hat. Aus meiner beruflichen Erfahrung weiß ich, wie wichtig die Zusammenarbeit der norddeutschen Länder ist, wie sehr wir alle von einer guten Kooperation profitieren können. Über viele Jahre habe ich mich persönlich hierfür eingesetzt – mal von Schwerin aus, nun von Kiel. Die länderübergreifende Zusammenarbeit ist mir eine Herzensangelegenheit.“

Professor Dr. med. Winfried Stöcker, EUROIMMUN AG hob hervor: „Die Befreiung meiner Oberlausitzer Heimat von der sowjetischen Besatzung betrachte ich als das größte Geschenk meines Lebens. Ostdeutschland ist wieder auferstanden aus den Ruinen des Kommunismus, und ich hatte das Privileg, mit der Firma EUROIMMUN dazu beitragen zu können. Wir haben als Hersteller medizinischer Labordiagnostika die ostdeutschen Krankenhäuser bei ihrer Modernisierung unterstützt und dabei gleichzeitig unseren Kundenkreis nach Osten hin erheblich vergrößert. Unmittelbar nach dem Umschwung haben wir damit begonnen, qualifizierte Mitarbeiter aus Mecklenburg-Vorpommern einzustellen, die unseren Erfolg mitgestaltet haben. In der Oberlausitz und später in Mecklenburg-Vorpommern haben wir ansehnliche Niederlassungen aufgebaut, die es uns ermöglichen, Jahr für Jahr zu expandieren.“

Björn Engholm hat den Mauerfall als Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein erlebt. Er zollt der Wirtschaft in den neuen Bundesländern einen positiven Respekt: "Hinter der positiven Tendenz stehen Unternehmen, die einen harten Restrukturierungsprozess hinter sich haben. Viele sind heute besser aufgestellt und krisenfester als westdeutsche Betriebe." Die großen Chancen für die Unternehmen im Osten seien die Märkte im Osten, über Polen bis nach China. Eine Herausforderung sieht Engholm in der Förderung für die Wirtschaft. Diese sollte zukünftig nicht mehr mit der Gießkanne erfolgen, sondern großräumig dort erfolgen, wo die größte Auswirkung zu erwarten ist. "Das betrifft besonders die Teile Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns, die Mitglieder der Metropolregion Hamburg sind." Zudem empfahl Engholm, die Bildung von Clustern weiterhin zu fördern, auch über Ländergrenzen hinweg. Der gemeinsame Wirtschaftsraum in der Metropolregion Hamburg sei dafür hervorragend geeignet.

Zarrentin lag im ehemaligen Sperrgebiet der DDR, die innerdeutsche Grenze war hier allgegenwärtig. Historische Bilder der Fotografin Heike Fischer rahmten die Veranstaltung, ermöglichten den Rückblick in die vergangene Zeit und bildeten den Hintergrund des prominent besetzten Podiums.
Das westliche Mecklenburg und das südöstliche Schleswig-Holstein bilden aufgrund historischer und geografischer Verflechtungen einen Wirtschaftsraum, der durch die deutsche Teilung über Jahrzehnte künstlich getrennt war. Seit der deutschen Einheit konnten die wirtschaftlichen Verbindungen in vielerlei Hinsicht wieder aufgebaut werden. Die IHK zu Schwerin und die IHK zu Lübeck sehen es als ihre Aufgabe an, die wirtschaftlichen Verflechtungen weiter auszubauen und den Wirtschaftsraum zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Einheit zu entwickeln. Gleichzeitig wollen sie die Integration des westlichen Mecklenburgs und des südöstlichen Schleswig-Holsteins in die Metropolregion Hamburg und innerhalb Europas stärken.

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