Schwerin – Aufsichtsratmitglieder bekommen für Ihre Arbeit beim Nahverkehr Schwerin fragwürdige Vergünstigungen. Mit welchen Vergünstigungen kann ein Aufsichtsrat beim Nahverkehr Schwerin den rechnen? Er bekommt kostenlose Dauertickets für Bus und Bahn.
Das sind bis zu 600 Euro im Jahr, was „ER oder SIE“ gegenüber einem Normalen Bürger einspart. Zusätzlich erhält jeder Kommunalpolitiker im Aufsichtsrat ein Sitzungsgeld in Höhe von 125 Euro.
Nach externen Informationen, soll diese Vorgehensweise seit einigen Jahren so praktiziert worden sein.
Wie im allgemeinen bekannt, ist der Nahverkehr Schwerin ein subventioniertes Unternehmen und könnte ohne großzügige Landeshilfen nicht alleine überleben. Zusätzlich wird der Fahrpreis im Dezember um mindestens 20 % angehoben.
Inzwischen werden aus dem eigenen Umfeld die Gegenstimmen immer lauter und man spreche davon, dass es nicht vereinbar wäre, mit der Anti-Korruptions-Richtlinie.
Auch Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow reagiert auf diese Information nicht gerade sehr erfreut. Zusätzlich soll sich jetzt das stadteigene Kontrollgremium (Gesellschaft für Beteiligungsverwaltung „GBV“) damit beschäftigen. Es besteht der Verdacht, dass es ähnliche Vergünstigungen in anderen kommunalen Aufsichtsräten gibt.
Aktuell prüft der Landesrechnungshof das Finanzgebaren des Nahverkehr Schwerin und dort könnte auch die Extra-Vergünstigungen ein Prüfungsthema sein.
Es ist nicht lange her, dass die Landeshauptstadt einen Antikorruptionsbeauftragten berufen hat. Offenbar hat die Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow den Kampf gegen die „Nehmerqualitäten“ der Verwaltung und Kommunalpolitik aufgenommen.