Schwerin – An den Fall der Berliner Mauer und die Öffnung der Grenzen zwischen dem heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein am 9. November 1989 haben die Landesregierungen von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein heute mit einem gemeinsamen Festakt im Schweriner Theater erinnert.
"Der Fall der Mauer, das Ende der Teilung Deutschlands ist einer der strahlendsten Momente unserer Geschichte", erklärte Ministerpräsident Erwin Sellering in seiner Rede. "Ich bewundere zutiefst den Mut der vielen Menschen, die im Herbst 1989 ihr Schicksal in die eigene Hand genommen haben und friedlich für Freiheit, Demokratie und die Öffnung der Grenzen eingetreten sind. Ihr Beispiel zeigt: Wo sich Menschen gemeinsam mit aller Kraft einsetzen, wo sie zusammenstehen, können sie alles bewirken. Es bleibt dabei: Es waren die Menschen in Ostdeutschland selbst, die die Mauer zu Fall gebracht haben."
Der 9. November 1989 markiere den Beginn eines Prozesses, der nicht einmal ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, zur Deutschen Einheit führen sollte. "Auch fast 25 Jahre später ist es noch immer ein großes Glück und ein Anlass zur Freude, dass wir Deutschen heute wieder in einem Land zusammenleben", erklärte Sellering vor den mehr als 300 Gästen aus beiden Bundesländern.
Der Fall der Mauer habe viele neue Möglichkeiten eröffnet. Der Übergang in eine neue wirtschaftliche und politische Ordnung sei aber auch mit Schwierigkeiten verbunden gewesen. "Es ging nicht ohne Brüche und Verletzungen, ohne Enttäuschungen und Frustration, gerade in den ersten Jahren nach der Deutschen Einheit", erinnerte der Ministerpräsident.
25 Jahre später falle die Bilanz jedoch eindeutig positiv aus. "Mecklenburg-Vorpommern ist inzwischen ein hoch attraktives Bundesland. Ein Land, in dem 90% der Menschen sagen, hier lässt es sich gut leben. All das ist das Ergebnis eines beispiellosen Aufholprozesses, den wir alle gemeinsam positiv gestaltet haben. Eine große Leistung der Menschen bei uns im Land, für die ich als Ministerpräsident sehr dankbar bin und auf die wir alle gemeinsam stolz sein können."
Das Land habe dabei von der Unterstützung und Solidarität der westdeutschen Länder profitiert. "Gerade Schleswig-Holstein hat uns in den ersten Jahren nach der Wende beim Aufbau unseres Landes ganz besonders unterstützt", bedankte sich Sellering. "Das Zusammenwachsen von Ost und West ist ein großes Gemeinschaftswerk, ein beeindruckendes Zeichen der Solidarität. Wir sind uns in den vergangenen 25 Jahren wirklich näher gekommen, sind zusammengewachsen, so wie Willy Brandt das in den Tagen nach dem Mauerfall und der Öffnung der Grenzen vorhergesehen und gewünscht hat. Jetzt leben wir ganz selbstverständlich in einem Land. Und dafür können wir heute in diesem Moment des Erinnerns sehr dankbar sein."