Schwerin – Sprache ist der Schlüssel zur Welt. Deshalb wird in den Einrichtungen der Kita gGmbH insbesondere im Bereich der unter Dreijährigen großer Wert auf eine alltagsintegrierte Sprachbildung gelegt. Eigene Sprachexperten, die im Rahmen des Bundesprojektes „Frühe Chancen" sändig ihr Know-how erweitern und in die Kitas einbringen, gaben am Fachtag Sprache Erfahrungen an ihre Kolleginnen weiter.
Wie stolz sind Eltern, wenn ihr Nachwuchs das erste Wort spricht. In rasantem Tempo kommen dann neue Begriffe dazu. Die Kinder erweitern damit ihre Möglichkeiten der Kommunikation und so gleichermaßen Teilhabe und soziale Kompetenz. Sie lernen, ihre Emotionen auf neue Weise auszudrücken und vor allem viel Spaß zu haben. Doch, so die Erfahrung von Petra Dubbe, eine der beiden Sprachexperten der Kita gGmbH, immer mehr Kinder kommen in ihrer sprachlichen Entwicklung nicht gut voran. „Dafür gibt es viele Gründe. Manche Eltern haben wenig Zeit, anderen ist das Handy in der Hand oder die Stöpsel in den Ohren scheinbar wichtiger, als mit dem eigenen Kind zu sprechen. Leider erfahren wir auch immer wieder, dass in vielen Elternhäusern weder Lieder-CDs noch Bücher mit lustigen Reimen für gemeinsamen Spaß beim Sprechenlernen sorgen." Handlungsbedarf ist da – in vielen Kitas wurde daher bereits die Arbeit mit den Eltern der Krippenkinder intensiviert. Auch ganz neue Formen – wie beispielsweise die Elternbegleitung der Spielzeiten – haben Einzug in den Kita-Alltag gehalten, berichtete Petra Dubbe am Fachtag Sprache der Kita gGmbH in dieser Woche. Mehr als 40 Erzieherinnen aus allen Einrichtungen der Kita gGmbH nutzten Vorträge, Workshops und Erfahrungsaustausch, um als künftige Multiplikatoren die alltagsintegrierte Sprachbildung zu fördern. Dazu gehört es auch, die eigene Tätigkeit zum Beispiel durch Videoanalyse zu reflektieren oder Rituale so zu struktuieren, dass möglichst viel Zeit und Raum bleibt, um mit den Jüngsten auf direkte Weise und vor allem ungestört zu kommunizieren. Sprachexperten beraten die Kita-Teams dabei, begleiten sie und geben fachliche Unterstützung für die sprachliche Bildungsarbeit und das Zusammenwirken mit den Familien.
„Wer seinen Schwerpunkt auf alltagsintegrierte Sprachbildung legt, stellt sehr hohe Anforderungen an sich selbst. Erzieher müssen sich und ihre Arbeit ständig hinterfragen, um mit den Kindern Perspektiven zu finden, die eine gute Sprachentwicklung möglich machen. Das erfordert Freiräume, neue Ideen und eine gewisse Gelassenheit. Gerade bei den ganz Kleinen", ermuntert Fach- und Praxisberaterin Kati Müller die Kita- Mitarbeiterinnen zu neuen Ansätzen.
„Das Ziel unseres Fachtages besteht darin, die Kompetenz unserer Erzieherinnen weiter zu stärken. Wir möchten sie sensibilisieren, dem Thema Sprache in der täglichen Arbeit noch mehr Aufmerksamkeit zu widmen", sagt Corina Schmedemann, pädagogische Geschäftsführerin der Kita gGmbH. „Wir freuen uns sehr, dass die Förderung des Projektes ,Frühe Chancen‘ um ein Jahr verlängert wurde. Das sorgt für noch mehr Input bei unseren Sprachexperten, die ihr Know-how in all unsere Einrichtungen tragen und dauerhaft integrieren.“