Schwerin – Es wird ein schwacher Trost für SSC-Neuzugang Yvon Beliën (20) gewesen sein: Beim bitteren 1:3 im Pokal-Viertelfinale in Stuttgart wurde sie zur "wertvollsten Spielerin" der Schweriner Volleyballerinnen gekürt, machte 13 Punkte.
Zumindest zeigt dies: Die 1,88 Meter große Mittelblockerin ist bereits nach kürzester Zeit eine Top-Verstärkung, hat keinerlei Eingewöhnungsprobleme. "Ich fühle mich wohl", sagt Yvon. "Die Mädels sind alle nett, wir machen viel zusammen. Und auch das Training ist super. Ich brauche viel Techniktraining, das bekomme ich." Trainer Felix Koslowski lobt: "Wir kannten ihre Qualitäten, als wir sie verpflichtet haben. Aber sie ist viel weiter als wir gedacht haben."
Auch abseits des Parketts ist Yvon gut in Fahrt, wenn auch etwas ungewöhnlich. Sie klärt schmunzelnd auf: "Ich wusste ja, dass der Verein den Spielerinnen keine Autos stellt. Deshalb habe ich mir ein Fahrrad in den Vertrag hineinschreiben lassen."
Sponsor "Fahrrad Kather" stellte die Zweiräder zur Verfügung, auch die Teamkolleginnen Diana Nenova und Lonneke Sloetjes, ebenfalls aus den Niederlanden, fahren drauf ab.
Die Holländerinnen und die Fahrräder – es klingt nach einem Klischee. "Aber es ist wirklich so: Zuhause bin ich es nur so gewohnt", erzählt Yvon. "Und hier in Schwerin liegt ja auch alles nah beieinander, da braucht man gar kein Auto.
Einen großen Unterschied gibt es allerdings, in Holland gibt es viel mehr Radwege. Eigentlich gibt es neben jeder Straße noch einen roten Fahrstreifen für die Radfahrer."
Derzeit sind die SSC-Volleyballerinnen aber fast nur im Bus unterwegs. Nach der Zehn-Stunden-Rückfahrt steht bereits am Sonntag das nächste Auswärtsspiel nach Münster auf dem Plan. Dann wollen die Schwerinerinnen besser in Fahrt sein als am Mittwoch. Immerhin haben sie in der Bundesliga bislang alle Partien gewonnen.
Für Yvon Beliën hat die unangenehme Pokal-Niederlage in Stuttgart übrigens einen angenehmen Nebeneffekt:
Nun kann sie entgegen ihrer ursprünglichen Planung die Weihnachtsfeiertage in ihrer Heimat bei den Eltern verbringen.
Das eigentlich fest eingeplante Pokal-Halbfinale am 27. Dezember findet ja leider ohne Schweriner Beteiligung statt…