Schwerin – Die Landeshauptstadt Schwerin sucht weiter nach Wegen, durch höhere Einnahmen die kommunalen Finanzen aufzubessern. Nachdem die Kulturförderabgabe im März von der Stadtvertretung gebilligt wurde, prüft die Stadt jetzt, eine Steuer auf Haustiere zu erheben. Bislang müssen in Schwerin lediglich Hundebesitzer Steuern zahlen.
„Wir gehen davon aus, dass es eigentlich in jedem Schweriner Haushalt ein Haustier gibt. Wenn nicht eine Katze oder Zierfische, so haben die Schwerinerinnen und Schweriner doch garantiert einen Vogel, Hamster oder weiße Mäuse“, so Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow.
Es wird daher genau wie bei der Rundfunkgebühr ein unbürokratisches Verfahren mit einer pauschalen Abgabe für jeden Haushalt geben. Davon sollen lediglich die Hundebesitzer ausgenommen werden, die bereits Steuern zahlen. „Das führt auch bei den Schweriner Hundehaltern zu größerer Steuerehrlichkeit.“ Die Haustiersteuer soll daher nur geringfügig unterhalb der Hundessteuer von derzeit 90 Euro pro Jahr liegen.
Dass auch Gewerbebetriebe zur Haustiersteuer veranlagt werden sollen, steht bereits fest.
„Man könnte sich hier, genau wie die GEZ bei der Rundfunkgebühr, an der Größe und Mitarbeiterzahl der Betriebe orientieren. Das würde Unternehmen vielleicht sogar animieren, für ihr Personal eigene Streichelzoos einzurichten, was wiederum dem Betriebsklima zugute käme“, so die OB. Ausnahmen sind für jene Unternehmen geplant, die ihren Mitarbeitern den Mindestlohn von 8,50 zahlen.