- Anzeige -

Mecklenburgs Feldgeistliche im Weltkrieg 1914 – 18

- Anzeige -

Schwerin – Mit dem „Forum für Geschichte und Volkskunde“ stellt sich 2015 eine neue Vortragsreihe zur Schweriner Stadtgeschichte und zur mecklenburgischen Volkskunde vor. Gemeinsame Veranstalter sind der Historische Verein Schwerin e. V. und der Klöndör e. V.

Der Vortrag am 25. Februar 2015 um 19:00 Uhr im Schleswig-Holstein-Haus Schwerin widmet sich den mecklenburgischen Pfarrern, die ihren Dienst als Feldgeistliche im ersten Weltkrieg verrichteten. Axel Attula, Stadthistoriker im Deutschen Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten, fand im Archiv hundert Jahre alte Berichte, in denen mecklenburgische Feldgeistliche von ihrer Arbeit an den Fronten des Weltkrieges berichten.

„Jahraus, jahrein unter den kümmerlichsten Verhältnissen in Erdlöchern, Unterständen, oder dürftigen Quartieren hausen, eingesetzt, abgelöst, in Ruhe exerzieren und wieder exerzieren. Täglich aus der Feldküche essen, unter der Last des Gepäckes die staubige Straße marschieren, immer unter dem gleichen Druck der Disziplin, immer aufs neue in dieselbe Todesgefahr, der ein Kamerad nach dem anderen erliegt, so ohne Ende, ohne Hoffnung auf einen baldigen Frieden.“, so fasste der als Feldgeistlicher eingesetzte Parchimer Pfarrer Joachim Schlüter im Herbst 1918 seine Fronterlebnisse zusammen.

Von 1914 bis 1918 wurden aus Mecklenburg-Schwerin insgesamt achtzehn Zivilgeistliche in den militärkirchlichen Dienst entsandt. Die meisten standen nur für einige Monate bis zu zwei Jahren, drei jedoch den gesamten Kriegszeitraum im Feld. Mecklenburg-Strelitz entsandte ebenfalls sechs Pfarrer in die Militärseelsorge.

In Berichten hatten sie ihren vorgesetzten Stellen über ihre Arbeit Rechenschaft zu geben.

So berichteten sie aus Lazaretten und Verbandplätzen gleich hinter der Front, aus Belgien, Frankreich, Polen und Russland, von den Kämpfen in der Champagne und vor Verdun, von Beerdigungen, die wegen der hohen Anzahl der Toten kaum zu bewältigen waren und von der Pflege der Soldatengräber an russischen Feldrainen, von letzten Wünschen und Briefen, braven mecklenburgischen Familienvätern, Alkoholexzessen und ihrem Streiten gegen die Dirnen hinter der Front. Bejubelt wurden erste Siege, Besuche des Landesherren und des Kaisers, auch patriotische Vorträge hat man gehalten. Hoffnungen auf ein religiöses Erwachen verbanden sich mit nüchterner Realität.

Die Berichte waren in ihrer Entstehungszeit auch unmittelbare Informationsquelle, die von den vortragenden Mitgliedern des Oberkirchenrates bei den regelmäßigen Zusammenkünften dem Großherzog vorgelegt wurden, der sie in vielen Fällen mit großem Interesse zur Kenntnis nahm.

Im Historischen Verein Schwerin haben sich im Oktober 2014 geschichtsinteressierte Schwerinerinnen und Schweriner zusammengefunden, um die Entwicklung Schwerins als Residenz- und Landeshauptstadt weiter zu erforschen und zu vermitteln sowie Institutionen, Vereinigungen oder Personen zu unterstützen, die sich diesem Anliegen widmen.

Der Klöndör e. V. , 1999 als Förderverein des Freilichtmuseums für Volkskunde Schwerin-Mueß gegründet, widmet sich der Erforschung, Bewahrung und Verbreitung mecklenburgischer Volkskultur, der Unterstützung der Aktivitäten des Freilichtmuseums für Volkskunde, der Erhaltung historischer Nutzpflanzenvielfalt, der Popularisierung “mecklenburgischer Küche” sowie der Vermittlung traditioneller Musizierformen.

- Anzeige -
- Advertisement -
Die mobile Version verlassen