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Beutelblitzer beim Grauen Riesenkänguru

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Schwerin – Der Schweriner Zoo konnte im letzten Jahr den Nachwuchs von drei Kängurujungtieren verzeichnen. Dies Festzustellen ist bei Beuteltieren nicht immer einfach. Der Nachwuchs ist bei der Geburt nur wenige Zentimeter groß und bahnt sich im blinden und unbehaarten Zustand selbstständig seinen Weg in den Beutel der Mutter, wo es gesäugt wird und heranwächst. Wenn der Beutel sich bewegt oder merklich wächst können die Zootierpfleger sich der Existenz eines Jungtieres sicher sein. Bis es dann auch auf der Anlage zu sehen ist vergeht weitere Zeit. Am 16. Januar 2022 blickte das Jungtier des Östlichen Grauen Riesenkängurus erstmalig aus dem Beutel von Weibchen „Elisa“. Bislang konnte weder das Geschlecht bestimmt, noch das Tier mit einem Identifikationschip versehen werden. Das soll nun in nächster Zeit, wenn sich das Jungtier allmählich außerhalb des Beutels bewegt, geschehen.

In der Natur begegnen Kängurus diversen Herausforderungen: Zum einen sind sie ein begehrtes Beutetier, zum anderen müssen sie mit klimatischen Extremen wie Dürren zurechtkommen. Aus diesem Grund hat sich eine interessante biologische Gegebenheit bei den Beuteltieren herausgebildet: Sie können drei Jungtiere parallel erhalten. So ist Jungtier eins bereits als Heranwachsendes oft außerhalb des Beutels und kehrt beispielsweise zum Schlafen darin zurück. Währenddessen säugt das Känguruweibchen im Beutel bereits das zweite Jungtier. Gleichzeitig ruht ein Drittes bereits im Uterus. Dabei kommt das Phänomen der Keimruhe zum Tragen. Auf der Flucht vor Beutegreifern sehen sich die Känguruweibchen mit erheblichen zusätzlichen Gewicht konfrontiert, wobei sie das größere Jungtier im Beutel abstoßen und somit schneller flüchten können. Nach der Abstoßung oder dem Abstillen des Nachwuchses entwickelt sich nun die befruchtete Eizelle zum Embryo.

Im vergangenen Jahr herrschten auf dem australischen Kontinent und im Verbreitungsgebiet des Östlichen Grauen Riesenkängurus starke Brände, wodurch nicht nur der Lebensraum der Tiere zerstört wurde, auch viele Kängurus fielen diesen zum Opfer. Nun soll ihr Gefährdungsstatus durch die IUCN aktualisiert werden.

Das älteste Jungtier im Zoologischen Garten Schwerin verbringt bereits viel Zeit außerhalb des Beutels der Mutter, sodass bei diesem bereits das Geschlecht festgestellt werden konnte. Das Weibchen erkundet die Anlage und ist somit auch für die Besucher oft zu sehen.

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