Schwerin – Am Montag, den 24. März, um 19 Uhr, lädt die Diakonie herzlich zu einer Buchvorstellung im Wichernsaal, Apothekerstraße 48, ein. Der Eintritt ist frei.
Der Absturz des Aeroflot-Fluges 892 kurz vor Berlin-Schönefeld am 12. Dezember 1986 zählt mit 72 Toten und zehn Überlebenden zu den schwersten Flugzeugunglücken in der Geschichte Deutschlands. Besonders betroffen war die Stadt Schwerin, da eine Schulklasse aus dem Stadtteil „Großer Dreesch“ an Bord war. Die Klasse 10A der Ernst-Schneller-Schule existierte nach dem Unglück nicht mehr; 20 Schüler, ihre Klassenleiterin und zwei Betreuer verloren ihr Leben, während nur sieben Kinder schwer verletzt überlebten. Die weiteren Opfer stammten überwiegend aus den DDR-Bezirken Frankfurt/Oder, Dresden und Karl-Marx-Stadt.
Das Buch beleuchtet die Ursachen des tragischen Unglücks und dessen weitreichende Folgen bis heute. Ein zentrales Thema ist die Trauer der Angehörigen, die in der DDR staatlicher Überwachung und Kontrolle unterlag, da Kritik an der russischen Fluggesellschaft politisch unerwünscht war.
Matthias Baerens hat für das Werk zahlreiche Archivakten erstmals ausgewertet, darunter Dokumente des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR sowie offizielle Berichte zur Unfallursache von der Staatlichen Luftfahrtinspektion (SLI). Darüber hinaus führte er mehr als 100 Gespräche mit Zeitzeugen und Betroffenen. In einem speziellen Kapitel kommen direkt vom Unglück betroffene Menschen zu Wort und teilen ihre Erinnerungen sowie ihren Umgang mit den traumatischen Erlebnissen bis heute.
Die Veranstaltung bietet eine wertvolle Gelegenheit, sich mit einem bedeutenden Kapitel deutscher Geschichte auseinanderzusetzen und die Perspektiven der Betroffenen kennenzulernen.