Schwerin – Die wärmenden Wollcapes, die die Männer über ihren Gehröcken tragen, erinnern ein wenig an Sherlock Holmes und an die voluminösen Umhänge der Damen muss man sich etwas gewöhnen. Für Mützen, Hauben, Muffs und Kragen werden alte Pelze neu verwendet. Strickanleitungen aus 150 Jahre alten Handarbeitszeitschriften, alte Modekupfer und historische Schnittmuster kommen zum Einsatz. Ein gestricktes dreieckiges Tuch, das eng um den Körper gebunden wird, war unter anderem unter dem Namen „Busenfreund“ bekannt und zur Zeit des Schlossbaus ein beliebtes Winterkleidungsstück für Damen.
Die Zeit drängt etwas: 5 Tage bis zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes im Schlossinnenhof, dann müssen die warmen Gewänder fertig sein. 30 Mitglieder des Schlossvereins werden in wechselnder Besetzung vom 9. bis 18. Dezember zwischen 16 und 20 Uhr zur Höfischen Weihnacht im Schweriner Schloss in ihren historischen Gewändern Besucher empfangen, flanieren und als Fotomodelle zur Verfügung stehen.
„Wir freuen uns auf die Höfische Weihnacht und darauf mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen.“ sagt Irmela Grempler. „Der Einsatz hat vor allem einen guten Zweck. Die Mitglieder des Schlossvereins freuen sich natürlich über jede Spende für das aktuelle Projekt. Es fehlt nur noch der Sockel, dann kann die schöne Siegesgöttin Viktoria wieder am historischen Standort im Burggarten aufgestellt werden.“ Dank Spenden sowie der Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin konnte gerade der Nachguss der Bronzefigur Auftrag gegeben werden.
Mathias Schott, Vorsitzender des Schlossvereins, verrät den Zeitplan. Wenn es nach dem Verein geht, soll die nachgegossene Viktoria zur Jahresmitte wieder an ihrem Platz im Burggarten stehen.