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Eierkarton-Manhattan im Frei-Zeit-Hort

Kids der Kita gGmbH präsentierten begehbares Bauwerk nach zwei Jahren Arbeit

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Schwerin – Wände, Dach, Fenster, ein Schornstein, aus dem es scheinbar raucht, ein kleines Bett, eine Sitzecke und auch eine Küche mit Dunstabzugshaube – sowohl von außen als auch von innen haben die Kinder der AG „Bau und Konstruktion“ im Frei-Zeit-Hort der Kita gGmbH an alles gedacht. Sogar einen Garten gibt es vor der 15 Quadratmeter großen Immobilie. Das Besondere an diesem Bauwerk ist allerdings die Beschaffenheit an sich: Das Haus besteht nämlich aus mehr als 5.000 Eierkartons.

Stolz zeigt die achtjährige Margareta den imposanten Bau, der seit rund zwei Schuljahren im Mehrzweckraum des Hortes entstanden ist. Dabei hatte alles ganz klein begonnen, nämlich mit ein paar Kartons, die Eltern mitgebracht hatten. Schnell machten die Kinder ihren Pädagogischen Fachkräften eine engagierte Ansage: „Wir wollen was Großes daraus machen!“ Gesagt, getan – die AG „Bau und Konstruktion“ war geboren.

Margareta erzählt: „Wir hatten die Idee, ein Haus aus den Eierkartons zu bauen und haben dann Skizzen gemalt, wie wir Kinder uns das Haus vorstellen“, erzählt sie begeistert. Maria Costrau-Fürstenau ist Pädagogische Fachkraft im Frei-Zeit-Hort und begleitetet die Kinder von Anfang an beim Projekt. „Nach der Idee haben wir alle Eltern mobilisiert, um ausreichend Eierkartons als Baumaterial zu bekommen“, erzählt sie. „Während der langen Bauzeit sind einige Kinder abgesprungen, wieder andere hinzugekommen und einige haben von Anfang bis Ende mitgebaut. Lucian und Artur waren dabei Feuer und Flamme.“ Nach und nach spendete die Elternschaft mehr als 5.000 Eierkartons und Farbreste, auch ein nahegelegener Baumarkt unterstützte mit Pappleisten für das Dach und die Fensterstürze.

Nicht immer ging beim Bau alles gut. Artur erinnert sich: „Das Dach und die Möbel zu bauen, sodass sie auch halten, war ziemlich schwierig.“ Aber die Kids haben sich nicht entmutigen lassen, auch wenn mal eine Eier-Wand beim Bauen umkippte.

Umso selbstbewusster präsentierten die „Bauleute“ jetzt ihre Villa „Lilly“ bei einer Open-House-Besichtigung. „Über kurz oder lang müssen wir das Haus leider wieder abbauen“, verrät Maria Costrau-Fürstenau. „Da jedoch Nachhaltigkeit in der Einrichtung großgeschrieben wird, schreddern wir die Eierkartons und wollen daraus Papier herstellen, aus dem die Kinder Postkarten gestalten können.“ Zusätzlich haben die Kinder für den
Besichtigungstag gebacken und mit Kaffee und Kuchen 150,00 Euro eingenommen. Diese Summe kommt der Initiative „Children‘s Education Charity“ zugute, die aus reinem Plastikmüll neue Schulen in Indonesien baut, die beim Erdbeben zerstört wurden. Die Kinder dort könnten sonst nicht zur Schule gehen.

QuelleMaxpress
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