Schwerin – Robuste Zähne, ein platter Schwanz und Schwimmhäute zwischen den Zehen: Das sind vermutlich die ersten Gedanken, die viele Menschen bei einem Biber hegen. Der Biber ist aber auch ein Tier, das seine Umwelt durch bauliche Maßnahmen neugestaltet. Damit schafft er weitere Lebensräume und führt positive Veränderungen herbei. Das waren auch die Gedanken des Berufsverbands der deutschen Zootierpfleger e.V., als sie den BdZ Biber im Jahr 2001 ins Leben riefen und im darauffolgenden Jahr erstmalig verliehen.
Am 19.4. wurde dem Zoo Schwerin, vertreten durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zooleitung und Tierpflege, der BdZ Biber bei schönstem Frühlingswetter für die Löwenanlage am Rote Liste Zentrum überreicht. Der BdZ Biber ist ein Preis, der einmal im Jahr für herausragende Tieranlagen im deutschsprachigen Raum vergeben wird, die durch moderne Tierhaltung, interessante Konzepte, innovative Ideen, sowie eine kompetente Umsetzung selbiger, überzeugen. Die prämierte Anlage ist im Rote Liste Zentrum integriert, welches im letzten Jahr eröffnet wurde. In der Jury-Begründung wird neben dem durchdachten Neubau auch die kontinuierliche Einbindung der Mitarbeitenden der Tierpflege in das Bauvorhaben positiv hervorgehoben. „Die Auszeichnung ist deshalb etwas Besonderes, weil sie von Kolleginnen und Kollegen vergeben wird – von Fachexperten, die auf die Arbeitsabläufe, Sicherheit und Tierwohl schauen.“, erklärt Dr. Tim Schikora. Neben den für die Besucher offenen Bereichen, schaut der Berufsverband der deutschen Zootierpfleger auch hinter die Kulissen. Gewürdigt wird die rückwärtige Haltung der Raubkatzen, wie beispielsweise die Ausgestaltung der Stallungen, die eine leichte Reinigung und Bedienung durch die Tierpflege ermöglichen und gleichzeitig den Bedürfnissen der Tiere gerecht werden. Auch dass die Bewohner nachts selbst wählen können, ob sie sich in einer speziell gesicherten Außenanlage aufhalten wollen oder doch lieber im warmen Innenbereich, wurde sehr positiv bewertet. Einen weiteren Aspekt stellt das komplexe Schließsystem dar, das maximale Sicherheit der dort arbeitenden Personen gewährleisten soll.
Asiatische Löwen werden von der IUCN als „stark gefährdet“ eingestuft. Ihr Bestand in der Natur wird auf etwa 350 Tiere geschätzt. Im Zoologischen Garten Schwerin lebt ein vierköpfiges Rudel, bestehend aus einem Kater und drei Weibchen. Diese Tiere sind Bestandteil des europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP.