Einbürgerungsfeier im Innenhof des Schlosses

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Foto: Landeshauotstadt Schwerin/Ulrike Auge/oH
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Schwerin – Der Wunsch nach Einbürgerung in der Landeshauptstadt bleibt weiterhin stark. Im vergangenen Jahr erhielten 514 Einwohnerinnen und Einwohner von Schwerin die deutsche Staatsbürgerschaft. Dies bedeutet eine erhebliche Steigerung der Einbürgerungen in Schwerin im Vergleich zum Vorjahr (131), fast eine Vervierfachung.

Aufgrund der steigenden Anzahl an Einbürgerungen reicht der Demmlersaal im Rathaus für die traditionelle Einbürgerungsfeier, die bisher einmal jährlich stattfand, nicht mehr aus. Daher wird die Feier in diesem Jahr im Innenhof des Schweriner Schlosses stattfinden. Die neuen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger wurden zur Einbürgerungsfeier am 4. Juli auch von Birgit Hesse, der Präsidentin des Landtags und Hausherrin des Landesparlaments, begrüßt. Die Musik- und Kunstschule ATARAXIA sowie der Fachbereich Inklusion des Konservatoriums Schwerin begleiteten die Veranstaltung musikalisch. Das Tanzensemble „Rhythmus“ des Ukrainisch-Deutschen Kulturzentrums SIC trat ebenfalls auf. Im Rahmen einer Talkrunde mit Maren Jakobi, der Integrationsbeauftragten der Landeshauptstadt, berichteten Alenka Baerens, Anas Obeid und Katarzyna Bytyn-Rechner über ihren Werdegang und ihre Erfahrungen bei der Einbürgerung.

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Derzeit leben in der Landeshauptstadt Schwerin 10.849 ausländische Einwohnerinnen und Einwohner, darunter 3050 ukrainische Staatsbürger. „Der Wille zur Einbürgerung bei den Zugewanderten ist sehr hoch und ist seit 2020 deutlich gestiegen. Das ist nicht überraschend, da Einbürgerungsanträge frühestens sechs bis acht Jahre nach der Zuwanderung gestellt werden können“, bestätigt Conny Schwentner, die Leiterin der Schweriner Ausländerbehörde. Daher ist es verständlich, dass viele Menschen, die 2015 und 2016 aufgrund des Bürgerkriegs in Syrien nach Schwerin gekommen sind und sich inzwischen gut integriert haben, nun die deutsche Staatsbürgerschaft anstreben.

„Kriege und Unruhen zwingen Menschen dazu, ihre Heimatländer zu verlassen. Viele haben die Chance ergriffen, sich in unserer Stadt einzuleben und hier eine neue Heimat zu finden. Zudem kommen Menschen aus beruflichen Gründen oder aus Liebe nach Schwerin. Die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft ist in jedem Fall ein Bekenntnis zu unseren Werten. Die Einbürgerung ermöglicht auch die volle politische Teilhabe in unserer Stadt, da man auf allen Ebenen wählen oder sich zur Wahl stellen kann“, sagt Oberbürgermeister Rico Badenschier.

Im vergangenen Jahr wurden 206 Frauen und 308 Männer aus 35 verschiedenen Ländern eingebürgert. Die älteste Einbürgerungskandidatin war zum Zeitpunkt der Einbürgerung 78 Jahre alt, während die jüngste Kandidatin mit 5 Monaten als syrische Staatsbürgerin in Schwerin geboren wurde. Die meisten Einbürgerungen erfolgten von Personen aus Syrien, der Ukraine und der Russischen Föderation. Es waren jedoch auch Einbürgerungen aus Brasilien, Venezuela, Ägypten, Tansania, Bulgarien und Österreich vertreten.

Um die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen, ist nicht allein der Wille des Antragstellers entscheidend. Die wichtigste Voraussetzung ist in der Regel ein achtjähriger Aufenthalt in der Bundesrepublik. In bestimmten Fällen, wie besonderen Integrationsleistungen oder der Heirat bzw. Lebenspartnerschaft mit einem deutschen Staatsbürger, ist eine verkürzte Wartezeit möglich.

In jedem Fall müssen Einbürgerungskandidaten einen Einbürgerungstest bestehen und Sprachkenntnisse durch eine Prüfung nachweisen. Zudem dürfen sie keine Vorstrafen haben. Es wird erwartet, dass die Menschen ihren Lebensunterhalt in Deutschland selbst bestreiten können. Des Weiteren müssen Männer und Frauen bereit sein, ihre bisherige Staatsbürgerschaft aufzugeben und die demokratische Rechtsordnung der Bundesrepublik anzuerkennen.