Schwerin – Diese Bitte könnte die sitzende, kranzwerfende Viktoria von Christian Daniel Rauch frei nach Friedrich Schiller geäußert haben, um gemeinsam mit ihren schwebenden Schwestern auf der Hauptturmterrasse wieder den Burggarten zu schmücken. Und jetzt wird ihr diese Bitte gewährt. Ludger Weskamp, Vorsitzender des Vorstands der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, überreichte heute an Mathias Schott, Vorsitzender des Fördervereins Freunde des Schweriner Schlosses e.V., die schriftliche Förderzusage für den Neuguss der Skulptur. Schott unterstrich die besondere Bedeutung der Figurenausstattung des Burggartens.
„Von den drei Schwestern gehört die sitzende, kranzwerfende zu den meistbewunderten Schöpfungen des berühmten Bildhauers. Es ist für den Verein ein langer Weg von der Erkundung ihrer Existenz im hiesigen Garten, über die Entdeckung des Vorbildes bis zur Abformung und zum erneuten Guss. Wir danken deshalb der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin für die gemeinsame Unterstützung, die es nun möglich macht, dass die dritte der Rauch`schen Viktorien an ihren angestammten Platz zurückkehren kann.“
Die „Sitzende kranzwerfende Viktoria“ ist eines der herausragenden Meisterwerke von Christian Daniel Rauch (1777–1857). Nach dessen Entwürfen wurden auch die schwebenden Viktorien auf der Hauptturmterrasse gefertigt, die seit dem Jahr 2001 wieder ihrem ursprünglichen Standort, links und rechts neben der Sonnenuhr auf der Dachterrasse der Orangerie des Schlosses stehen und symbolisch dem Erbauer des Schlosses, Friedrich Franz II., zuwinken. Auf Initiative der Verwaltung des Landtages konnte im Rahmen eines umfangreichen gemeinsamen Spenderprojekts der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, aller Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern und der Nord LB seinerzeit ihr Neuguss ermöglicht werden.
Mit der Wiederherstellung einer weiteren originalen, im historischen Burggarten des 19. Jahrhunderts aufgestellten Figur will der Verein der Freunde des Schweriner Schlosses e.V. auch dazu beitragen, dass das Schloss- und Residenzensemble weiter an Authentizität gewinnt und damit die Bemühungen der Stadt Schwerin und des Landes Mecklenburg- Vorpommern um Anerkennung als Weltkulturerbe unterstützen.
Die Herausgabe einer Publikation, die die Geschichte der Wiedergeburt der Viktoria nacherzählt, ist geplant.