Schwerin – Nach über 50 Jahren kehrt die Plastik «Großer Schreitender Mann» des bedeutenden Bildhauers der DDR, Prof. Wieland Förster (*1930), an ihren ursprünglichen Platz auf dem Schweriner Waldfriedhof zurück. Die Wiederaufstellung des Kunstwerks begingen das Staatliche Museum Schwerin, die Landeshauptstadt Schwerin und die Ernst Barlach Stiftung Güstrow am 9. September in feierlichem Rahmen.
„Die Plastik verkörpert künstlerische Freiheit und ist durch ihre wechselvolle Geschichte zu einem Symbol für Freiheit, Gerechtigkeit sowie Anerkennung und Wertschätzung aller Künstlerinnen und Künstler geworden“, sagte Dr. Pirko Kristin Zinnow, Direktorin des Staatlichen Museums Schwerin.
Die fast zwei Meter hohe Bronzeskulptur wurde wenige Wochen nach der Aufstellung im Jahr 1970 auf Geheiß des 1. Sekretärs der SED-Bezirksleitung demontiert. In einer späteren Begründung des Sekretariats hieß es, sie sei „nicht typisch für den Menschen unserer Zeit, schon gar nicht für den der kommenden Jahrzehnte“. 1972 wurde die Plastik in die Sammlung des Staatlichen Museums Schwerin aufgenommen und von 1974 bis 2022 auf dem Gelände der Gertrudenkapelle in Güstrow aufgestellt.
„Die Rückkehr der preisgekrönten Plastik ist nicht nur eine späte Genugtuung für den Künstler Wieland Förster, sondern auch eine Bereicherung für die Landeshauptstadt“, so Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier. „Die Wiederaufstellung des «Großen Schreitenden Mannes» an seinem angestammten Platz vervollständigt das denkmalgeschützte Ensemble auf dem Waldfriedhof Schwerin und schafft einen neuen Anziehungspunkt für Besucherinnen und Besucher.
Der «Große Schreitende Mann» ist ab sofort wieder auf dem Schweriner Waldfriedhof vor der Feierhalle zu bewundern. Zugleich wurde als Ersatz auf dem Gelände der Gertrudenkapelle in Güstrow die lebensgroße Skulptur «Weiblicher Akt (Stehende)» von Wieland Förster aus dem Bestand des Staatlichen Museum aufgestellt.
„Wir danken dem Staatlichen Museum für die Dauerleihgabe der Bronzeplastik «Weiblicher Akt (Stehende)»“, so Dr. Magdalena Schulz-Ohm, Geschäftsführerin der Ernst Barlach Stiftung. „Dieses bedeutende Frühwerk Wieland Försters schließt die entstandene Lücke und bereichert die Freiplastikausstellung unserer Stiftung.“
Die Rückkehr des «Großen Schreitenden Mannes» auf den Schweriner Waldfriedhof ist das Ergebnis gemeinsamer Bestrebungen der Landeshauptstadt Schwerin, der Ernst Barlach Stiftung Güstrow und des Staatlichen Museums Schwerin.