Schwerin – Die neue Feuer- und Rettungswache der Berufsfeuerwehr in der Lübecker Straße wurde nach fast zwei Jahren Bauzeit durch das Zentrale Gebäudemanagement in die Hände der Einsatzkräfte übergeben. Von der „Wache Nord“ aus werden Rettungsdienst und Berufsfeuerwehr ab 4. Dezember 2024 zu Einsätzen ausrücken. „Mit dem Neubau wurde eine wichtige Maßnahme der Brandschutzbedarfsplanung umgesetzt, um das Schutzniveau im Norden Schwerins und in der Innenstadt erheblich zu steigern. Aber auch für die Einsatzkräfte verbessern sich die Arbeitsbedingungen ganz erheblich“, würdigte Oberbürgermeister Rico Badenschier die acht Millionen Euro teure Investition.
In Zukunft werden in der „Wache Nord“ dauerhaft 6 Kollegen und Kolleginnen für den Brandschutz und bis zu 8 Bedienstete für den Rettungsdienst ihren Dienst versehen, darunter ein Notarzt bzw. eine Notärztin. Stationiert sind hier ein Hilfeleistungslöschfahrzeug, eine Drehleiter, ein Gerätewagen mit Boot zur Wasserrettung sowie drei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug.
Die Einheiten werden sowohl zu eigenständigen Einsätzen ausrücken als auch gemeinsam mit den Einheiten der „Wache Süd“ in der Graf-Yorck-Straße. Zusätzliches Personal ist für die Besetzung der neuen Wache nicht eingeplant, die Besetzung in der „Wache Süd“ wird entsprechend um 6 Feuerwehrleute reduziert.
Nach dem Teilrückbau des Obergeschosses und der Neuerrichtung eines Anbaus im Hof konnte bereits im Oktober 2023 das Richtfest gefeiert werden. Seitdem sind nun auch alle Gewerke des Innenausbaus und die Außengestaltung zum Abschluss gebracht worden. Die technische Gebäudeausrüstung ist für den 24-stündigen Betrieb ausgerichtet, die Alarmierung erfolgt direkt von der Leitstelle in der Graf-Yorck-Straße aus. Den Einsatzkräften stehen mehrere Aufenthalts-, Werkstatt- und Lagerbereiche zur Verfügung, Umkleiden und Sanitäranlagen wurden ebenfalls neu eingerichtet.
Die ursprünglich durch die Freiwillige Feuerwehr Mitte genutzten Fahrzeughallen wurden erhalten. In Kombination mit der Ampelanlage werden sie wieder zur Ausfahrt auf die Lübecker Straße genutzt. In den Ruheräumen ist eine Einzelunterbringung vorgesehen. So ist es möglich, nur die jeweils benötigten Einsatzkräfte zu alarmieren, was dem Arbeits- und Gesundheitsschutzes zugutekommt. Um die Kontaminationsverschleppung nach Einsätzen zu verhindern, wurden so genannte „saubere“ und „schmutzige“ Bereiche getrennt geplant. Zur Versorge für einen Krisenfall verfügt das Gebäude über eine leistungsstarke Netzersatzanlage. Zur Einhaltung der klimapolitischen Ziele der Landeshauptstadt wurde das mit Fernwärme beheizte Gebäude entsprechend gedämmt und mit einer Solaranlage und Speicher zur optimierten Eigenversorgung ausgestattet.
Die Stadtvertretung hatte den Ausbau der Infrastruktur bereits 2015 bei der Aktualisierung des Brandschutzbedarfsplanes beschlossen. Doch zunächst musste der Neubau für die Freiwillige Feuerwehr Mitte am Hopfenbruchweg fertiggestellt werden, damit der Standort für die Berufsfeuerwehr wieder vollumfänglich zur Verfügung steht.
Die Investition von insgesamt auf 8 Mio. Euro wurde vom Land Mecklenburg-Vorpommern mit einer Sonderbedarfszuweisung über eine Million Euro gefördert. Mit Inbetriebnahme am 4. Dezember 2024 ziehen auch die Rettungswagen vom Interimsstandort Friesenstraße in die erweiterte Feuer- und Rettungswache ein und das dortige Gebäude wird zurück in die Nutzung des ZGM übergeben.