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Finanzierung des Childhood Hauses Schwerin gesichert

Landkreise Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg beteiligen sich

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Schwerin – Nach den drei Landesministerien für Soziales, Inneres und Justiz beteiligen sich seit 1.Juli auch die beiden Landkreise Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg an der Finanzierung des in Schwerin ansässigen Childhood Hauses.

Nach einjähriger Anschubfinanzierung durch die schwedische Childhood-Foundation ruht die Kinderschutz-Einrichtung in Trägerschaft der Landeshauptstadt damit auf breiteren Schultern.

„Das Childhood Haus ist ein Leuchtturm für den Kinderschutz. Wir freuen uns, dieses ambulante Kompetenz- und Versorgungszentrum für Kinder und Jugendliche nach skandinavischem Vorbild in der Landeshauptstadt weiterführen zu können“, sagt Schwerins Sozialdezernentin Martina Trauth.

Die Landeshauptstadt und die beiden Landkreise tragen auf der Basis einer Verwaltungsvereinbarung jeweils 20 Prozent der Kosten. Die verbleibenden 40 Prozent werden vom Land Mecklenburg-Vorpommern übernommen. Tino Schomann, Landrat des Landkreises Nordwestmecklenburg betont: „Eine Beteiligung an der Weiterfinanzierung des Childhood Hauses in Schwerin ist für uns als Landkreis unerlässlich. Die Anlaufstelle ist eine sehr professionelle und kindgerechte Einrichtung, in der schutzsuchenden Kindern und Jugendlichen, die häufig auch aus Nordwestmecklenburg stammen, Hilfe angeboten wird.“

„Die Rechte der betroffenen Kinder und Jugendlichen zu wahren und für den bestmöglichen Schutz zu sorgen, ist eine staatliche Aufgabe. Es ist für die Familie und das betroffene Kind eine große Unterstützung, wenn alle professionellen Beteiligten koordiniert und zum Wohle des Kindes agieren. Nach fast zwei Jahren Erfahrung mit dem Childhood Haus in Schwerin haben wir wertvolle Synergien für alle Fachkräfte der verschiedenen Systeme und Institutionen geschaffen und somit Familien aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim unterstützt, entlastet und ihnen geholfen“, erklärt der Sozial- und Jugenddezernent Lukas Völsch das Engagement seines Landkreises.

Das im April 2022 in der Landeshauptstadt etablierte Childhood Haus bietet Kindern und Jugendlichen, die von körperlicher und sexualisierter Gewalt betroffen sind, Zuflucht, Unterstützung und multiprofessionelle Begleitung. Der Einzugsbereich entspricht dem Zuschnitt des Landgerichtsbezirks Schwerin und umfasst neben der Landeshauptstadt auch die beiden angrenzenden Landkreise.

Auch wenn bisher die meisten betroffenen jungen Menschen, die hier Hilfe suchten, aus der Landeshauptstadt selbst kamen, steigt mit der wachsenden Bekanntheit des Childhood Hauses auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen aus den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg, die hier in schwieriger Lebenslage Hilfe suchen und erhalten.

So wurden in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres 113 Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrungen von der interdisziplinären Anlaufstelle betreut, 35 Fälle mehr als 2022 in neun Monaten. Und während im Gründungsjahr noch mehr als die Hälfte (56,4 Prozent) der Hilfesuchenden aus Schwerin kam, liegt inzwischen der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 46 Fällen (40,7 Prozent) knapp vor Schwerin mit 45 Fällen (39,8 Prozent). Auch der Anteil Nordwestmecklenburgs hat sich gegenüber den neun Monaten des Vorjahres verdoppelt.

Die meisten Tatbestände gehen auf sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zurück. In der Summe lag ihr Anteil in beiden Jahren bei knapp 60 Prozent.

Das Childhood Haus ist für Betroffene ein sicherer Hafen. In den kindgerecht ausgestatteten Räumlichkeiten in der Friesenstraße 29 kommt das Fachpersonal aus den verschiedenen betreffenden Disziplinen zu den jungen Menschen, die Gewalterfahrungen unmittelbar erlebt haben. Hier werden sie bei der Nachsorge und der schonenden Aufarbeitung der Vorfälle unterstützt und müssen das Erlittene nicht immer wieder neu und in anderen Situationen unterschiedlichen Gesprächspartnern erklären. Auch auf behördlicher Seite ist das Projekt einmalig, denn es greifen Angebote von Polizei, Justiz, Medizin, Psychologie sowie Kinder- und Jugendhilfe ineinander.

Martina Trauth erklärt hierzu: „Gelingender Kinder- und Jugendschutz kann nicht allein realisiert werden, sondern braucht immer ein Zusammenwirken aller Professionen und gesellschaftlicher Kräfte. Das Childhood Haus ist ein eindrücklicher Beleg für diese funktionierende systemübergreifende Verantwortungsgemeinschaft.“

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