Schwerin – Vor dem nordwestlichen Zipfel des Spieltordamms fließt in Schwerin etwas unscheinbar der Aubach in den Pfaffenteich. An dieser Stelle ist kaum zu erahnen, dass der Bach seinen Ursprung im entfernten Großen Dambecker See hat.
Das Aubach-System verbindet von dort aus den Trebbower See, den Barnestücker See und schließlich den Medeweger See mit dem Ziegel- und dem Schweriner See. Insbesondere Arten wie Quappe, Meerforelle und Flussneunauge brauchen ungehinderte Wanderwege, um ihre Fortpflanzung und das Überleben ihrer Art zu sichern. Um dies zu erreichen, fordern die EU-Wasserrahmenrichtlinie und das deutsche Wasserhaushaltsgesetz, dass Hindernisse in Gewässern so gestaltet werden, dass Fische und andere Lebewesen diese ungehindert passieren können.
Bisher endet der Weg für Fische und Kleinstlebewesen vom Ziegelinnensee in den Aubach am Pfaffenteich-Wehr. Das ändert sich: Im April starten die Bauarbeiten für eine Fischaufstiegsanlage im Unterwasser des Pfaffenteich-Wehrs.
Bevor die Bauarbeiten am Pfaffenteich-Wehr im Frühjahr beginnen können, müssen bereits im Januar einige Bäume gefällt werden. Diese Maßnahme ist aus bautechnischen Gründen notwendig. Die gefällten Bäume werden durch Ausgleichsmaßnahmen an anderer Stelle ersetzt. Bei der Planung der Fischaufstiegsanlage wurde auch das benachbarte, denkmalgeschützte Eichhaus berücksichtigt – sowohl in Bezug auf die Stabilität des Gebäudes als auch bei der Gestaltung der Anlage, die teilweise in Klinkerbauweise umgesetzt wird.
Mit der Planung und dem Bau der Fischaufstiegsanlage wurde der Wasser- und Bodenverband „Schweriner See/Obere Sude“ beauftragt. Die wasserrechtliche Genehmigung inklusive erfolgter Umweltverträglichkeitsvorprüfung liegt vor.
Mit der Fertigstellung der Anlage im Jahr 2027 wird ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Schweriner Gewässer geleistet.
Die Kosten der Fischaufstiegsanlage in Höhe von 4,2 Millionen Euro werden zu 90 Prozent vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert.