Schwerin – Um den zahlreichen Anfragen zum Thema Erdwärme vonseiten vieler Kommunen, Versorger, Fachmedien, Politik und Verbänden Rechnung zu tragen, veranstalteten die Stadtwerke Schwerin am 17. Oktober ein Geothermie-Seminar. Für bundesweite Aufmerksamkeit sorgte unter anderem die Inbetriebnahme der Tiefenpumpe der Schweriner Geothermie-Anlage mit Bundeskanzler Scholz, Ministerpräsidentin Schwesig und vielen weiteren Gästen im Frühjahr dieses Jahres. Im Zuge der aktuell zur Diskussion stehenden Vorgaben der kommunalen Wärmeplanung sowie des Gebäudeenergie- und Wärmeplanungsgesetzes mit dem Ziel einer konsequenten Dekarbonisierung des Wärmesektors hat das Thema Geothermie nochmals an Fahrt aufgenommen.
Die Veranstaltung führte rund 50 Teilnehmende nach Schwerin: Vertreter von regionalen Stadtwerken aus MV, Bürgermeister, Klimaschutzbeauftragte und Vertreter aus der Politik. Sie alle befassen sich intensiv mit der Erkundung der regionalen Potentiale von Geothermie. Die vier Fachvorträge durch die auch als Projektpartner an dem Schweriner Projekt beteiligten Referenten lieferten dafür eine breite Wissensbasis. So wurden unter anderem Fördermöglichkeiten durch Dr. Karsten Obst vom LUNG M-V und die rechtlichen Rahmenbedingungen von Bergrat Alexander Kattner vom Bergamt Stralsund erläutert. Praktische Einblicke in die Planung und Realisierung eines Geothermie-Projekts stellte Rafael Mathes von der Geothermie Neubrandenburg GmbH vor. Informationen zum optimalen Abteufen einer Tiefbohrung im urbanen Siedlungsraum lieferte Bernd Daldrup vom Bohrunternehmen Daldrup & Söhne AG. Anschließend rundeten Einblicke in das Schweriner Geothermie-Projekt und eine Führung durch das Geothermie-Heizwerk das Seminar ab.
„Ich freue mich sehr über das große Interesse der Branche an unserem Geothermie-Projekt. Schon im Jahr 2015 haben wir mit den konkreten Planungen begonnen. In den vergangenen acht Jahren haben wir so viele Dinge geplant, überdacht, nochmal optimiert und immer wieder hinterfragt. Was schon damals richtig und dennoch einigen als Wagnis erschien, ist heute eine vielgefragte Lösung in der Wärmewende. Mit der grünen Fernwärme durch Geothermie leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz,“ führte Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Josef Wolf in der Begrüßung der Gäste aus.