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Herbstlaub ohne Hightech räumen

Auf Laubbläser und -sauger verzichten – Mit Besen und Rechen für mehr Leben im Garten

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Schwerin – Die kalte Jahreszeit wird gerne dazu genutzt, den Garten aufzuräumen. Da wird gefegt, gesaugt, gekratzt, zusammengeharkt, abgeschnitten, gehäckselt, gemulcht und anderes mehr. Dass dadurch manchmal zu viel des Guten getan wird und all das, was aufgeräumt wird, durchaus geeignet wäre, vielen Tieren im Garten zu helfen, dürfte weniger bekannt sein. „Die oft übertriebene Gründlichkeit zerstört Lebensräume und Nahrungsgrundlagen für Vögel, Igel, Insekten und zahlreiche Kleintiere“, sagt Juliane Brasch vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem die motorisierten „Gartenhelfer“ wie Laubbläser und Laubsauger haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Natur und schaden nicht zuletzt auch unserer menschlichen Gesundheit. „Sinnvoller ist es, Laubhaufen für die Tierwelt anzulegen oder die Blätter zu kompostieren“, empfiehlt die Landschaftsökologin. Zwar sind moderne Laubentferner effektiver, bergen jedoch viele Nachteile. Laubbläser zerstören den Lebensraum der Kleinstlebewesen, denn ihrem Turboluftstrom von bis zu 300 km/h können Käfer, Spinnen, Tausendfüßer bis hin zu Amphibien und Kleinsäugern nicht entkommen. Auch Laubsauger haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Natur. Neben den welken Blättern geraten nämlich auch überwinternde Kleintiere in den Sog und in das Häckselwerk des Geräts.  

Neben der Natur und den Tieren sind die Geräte auch für den Menschen schädlich. Laubentferner mit Verbrennungsmotor stoßen gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus. Und ihre Lautstärke liegt oft über 100 Dezibel, was dem Lärm eines Presslufthammers entspricht.

„Deshalb raten wir dazu, besser auf Laubsauger zu verzichten und lieber Besen und Rechen zu benutzen oder das Laub insbesondere unter Sträuchern und Bäumen liegen zu lassen. Schließlich ist Laub kein Abfall, sondern eine hervorragende Recyclingmethode der Natur“, so NABU-Mitarbeiterin Juliane Brasch. Auf Beeten und unter Sträuchern verteilt, schützen die Blätter den Boden als natürlicher Wintermantel vor dem Austrocknen und die Wurzeln vor Frost, auf dem Rasen sorgt eine dünne Laubschicht für Nährstoffe. Und wer das Herbstlaub an einer windstillen Ecke zu einem Laufhaufen zusammenfegt, verschafft Tieren wie Igel, Spitzmaus und Kröte ein willkommenes Winterquartier. Bis zum Frühjahr verrotten die Blätter dort langsam und können dann als natürlicher Dünger verwendet werden.

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