Schwerin – Vor dem Hintergrund des ersten Jahrestages des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich die Landeshauptstadt Schwerin dem dringenden Appell der Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki im Namen der weltweiten Organisation Mayors for Peace angeschlossen. Der Appell weist auf die Gefahr einer nuklearen Eskalation des Krieges hin und fordert die Beendigung des leidvollen Krieges in der Ukraine. Schwerin ist seit einem Beschluss der Stadtvertretung im Jahr 2010 Mitglied der Organisation Mayors for Peace . „Zum Jahrestag des Kriegsbeginns werden wir vor dem Schweriner Rathaus wieder die Flagge des Bündnisses mit einer weißen Taube als Friedenssymbol hissen“, kündigte Oberbürgermeister Rico Badenschier an.
„Als Vertreter des Netzwerks Mayors for Peace bin ich aufs tiefste besorgt, dass die Gefahr eines dritten nuklaren Angriffs 78 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit einhergehende Drohung, auch Atomwaffen zum Einsatz zu bringen, beträchtlich gewachsen ist“, sagte Badenschier. „Und wie viele Bürgerinnen und Bürger Schwerins bin ich zutiefst davon überzeugt, dass eine Eskalation der momentanen Lage bis hin zum Atomkrieg unbedingt verhindert werden muss. Der Schlüssel zur Beendigung dieses qualvollen Krieges liegt in Putins Händen.“
Seit Beginn des Überfalls auf die Ukraine hat die Landeshauptstadt Schwerin knapp 2300 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine aufgenommen, überwiegend Frauen und Kinder. „Bisher haben wir in Schwerin die damit verbundenen Aufgaben beeindruckend gemeistert; von der buchstäblich über Nacht erfolgten Einrichtung der ersten Notunterkunft, über ehrenamtlich organisierte Patenschaften bis hin zur Schaffung von neuen Kindergarten- oder Schulplätzen oder der flächendeckenden Versorgung mit Wohnraum. Das war nur möglich, weil uns viele Schwerinerinnen und Schweriner, viele Vereine und Initiativen dabei unterstützt haben“, so der Oberbürgermeister.
Wer sind die Mayors for Peace?
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.200 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter mehr als 700 Städte in Deutschland.