Schwerin – Das Technische Hilfswerk (THW) und die WEMAG Netz GmbH (WNG) haben am Sonnabend, den 1. Juni, eine weitere gemeinsame Übung absolviert. Dieses Mal trafen sie sich im brandenburgischen Karstädt. Dafür war das THW mit 8 Fachkräften aus den Ortsverbänden Rostock und Wismar sowie einer großen Netzersatzanlage, die über eine Leistung von 175 Kilovoltampere (kVA) verfügt, angerückt. Die Netzdienststelle der WEMAG Netz GmbH in Perleberg beteiligte sich mit 9 Mitarbeitern und brachte ein 100-kVA-Notstromaggregat mit.
„Ziel der Übung war es, von unserer mobilen Netzersatzanlage die Stromeinspeisung in das Netz mit angeschlossenen Verbrauchern praktisch durchzuführen. Das lässt sich nur schwer simulieren. Für diese Tätigkeiten ist neben der Ausrüstung eine fundierte Ausbildung und eine fachliche Routine erforderlich“, erläutert Felix Jahn, Gruppenführer der THW-Fachgruppe Elektroversorgung aus Rostock. Seinen Angaben zufolge tritt dieses Szenario zum Beispiel dann ein, wenn ein Notstrombetrieb für Ortschaften oder Anlagen der kritischen Infrastruktur nach einem Hochwasser oder Sturmschäden notwendig wird.
„Ich finde es sehr gut, dass das THW auch in unserer Region eine Übung durchgeführt hat. So kennen wir im Einsatzfall die Ansprechpartner und die technischen Möglichkeiten unserer Partner. Das stärkt das Vertrauen zwischen den THW-Fachleuten und unseren Kollegen“, meint Jens Gerloff, Obermonteur in der WEMAG-Netzdienststelle Perleberg, der mit allen verfügbaren Männern teilgenommen hat.
Aus Sicht von Julian Bade war die Übung ein voller Erfolg. „Wir haben dieses Training jetzt in allen 5 Netzdienststellen durchgeführt. Ich freue mich sehr darüber, dass uns das im Jubiläumsjahr der Kooperation mit dem THW gelungen ist. Diese Treffen dienen vor allem dem Erfahrungsaustausch der Fachleute, dem Abgleich der Abläufe und der Festigung der Zusammenarbeit. Denn im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen“, erklärt der Abteilungsleiter Netzdienststellen bei der WEMAG Netz GmbH.
Während dieser Übung haben die Fachleute des THW und der WEMAG Netz GmbH ihre Netzersatzanlagen nacheinander an den Ortsnetztransformator angeschlossen. Nachdem sich die Netzersatzanlagen dem Versorgungsnetz angeglichen hatten, konnte der Transformator ausgeschaltet werden. Ab diesem Moment wurde das anliegende Ortsnetz ausschließlich durch die zusammengeschalteten Notstromaggregate versorgt. Die großen Herausforderungen bildeten hierbei das Synchronisieren und die Rücksynchronisation auf die Frequenz des Stromnetzes. Beide technischen Abläufe haben reibungslos funktioniert, sodass alle Beteiligten nach der erfolgreichen Übung wieder zu ihren Standorten abrücken konnten.