Schwerin – „Wir sind die Müller!“, ruft der vierjährige Timon und meint damit nicht etwa, dass er und seine Freunde aus der Kita Plappermäulchen nun mit der Mehlproduktion begonnen hätten. Nein – die Kinder greifen herumliegenden Abfall mit Beutel und Zange an, und das bereits seit dem vergangenen Jahr.
„Zu den Wald- und Wiesentagen machen wir uns auf und befreien die Straßen, Wege und Grünflächen rund um die Kita von allem, was herumliegt“, erläutert Maria Böckmann, Leiterin der Kita Plappermäulchen, das Engagement von Erziehern und Kindern. „Wenn wir spazieren gehen, ärgern sich die Kinder sehr darüber, dass so viel Unrat zu finden ist.“
Regelmäßig ziehen Timon und seine Freunde also los und sammeln motiviert. Warum überhaupt Abfall in der Natur liegt, erklärt sich der sechsjährige Paul ganz einfach: „Wahrscheinlich haben sie keinen Mülleimer gefunden.“ So simpel die Erklärung ist, so einfach sollte der Umgang damit nicht sein! Andere Kinder aus der Fuchsgruppe bestehen darauf, was sich gehört. Sie geben zu: „Der Wind weht manchmal auch den Müll weg.“ Aber: „Dann muss man ihn auch wieder einsammeln. Das macht nur keiner. Außer wir! Wir heben alles auf!“ Auch das Bewusstsein, dass viele wohl nur dann ein Taschentuch, Kaugummipapier oder die Zigarettenkippe fallen lassen, wenn sie unbeobachtet sind, ist bei den kleinen Umweltschützern bereits vorhanden. „Ich glaube, die Menschen schmeißen ihren Müll nur in die Natur, wenn sie keiner sieht.“
Die Kinder der Kitas Plappermäulchen und Reggio Emilia allerdings möchten gesehen werden. Deshalb werden sie sich – wie die gesamte Kita gGmbH – in diesem Jahr an verschiedenen Umweltschutzaktionen beteiligen und zum Beispiel auch beim zweiten Klima-Aktionstag präsent sein. Schon jetzt basteln die Kita-Kids Schilder, um darauf aufmerksam zu machen, wo der Müll ordnungsgemäß hingehört. Die Pädagogischen Fachkräfte wiederum sind mit SDS und Ordnungsamt im Gespräch, um zu klären, ob und wie die Botschaften angebracht werden dürfen. Vielleicht finden Sie bereits beim Frühjahrsputz ihren Platz – und der Grundtenor ist klar: „Wir möchten nicht, dass unsere Natur so dreckig ist!“