Schwerin – Die im neogotischen Stil errichtete Friedensschule wurde 1885 als Realgymnasium eröffnet und galt als Vorzeigebau – ausgestattet bereits mit Fachräumen für Chemie und Physik, einem Observatorium, Anschluss ans Wassernetz und ab 1928 sogar elektrischem Licht.
Heute ist in dem ehrwürdigen Backsteinbau eine vierzügige Grundschule untergebracht, die dringend grundsaniert und modernisiert werden muss. Das Bauvolumen wird auf knapp 15 Millionen Euro veranschlagt, gefördert auch vom Land Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der Städtebauförderung. Heute übergibt Ministerpräsidentin Manuela Schwesig einen ersten Förderbescheid in Höhe von 5,6 Millionen Euro an Schwerins Oberbürgermeister Rico Badenschier, weitere 7 Millionen Euro sind bereits beantragt und bewilligt.
„Mit dieser grundhaften Sanierung sichern wir einen wichtigen Schulstandort in der Innenstadt. Wir schaffen für diese bei den Eltern und Schülern überaus beliebte Grundschule modernste Lernbedingungen und ein neues inklusionsförderndes Raumprogramm“, sagt Oberbürgermeister Badenschier.
Geplant ist eine Grundsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes vom Dach bis in den Keller, einschließlich der digitalen und energetischen Ertüchtigung, der Erneuerung der Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und weiterer Gebäudetechnik, der Beleuchtung, der barrierefreien Erschließung durch einen Fahrstuhl und der Neumöblierung der Unterrichtsräume. Die Unterrichts- und Freiarbeitsräume einschließlich eines „grünen Klassenzimmers“ im Außenbereich werden künftig einen Schulbetrieb mit bis zu 336 Schülerinnen und Schülern in einer 3,5-zügigen Grundschule ermöglichen
Die bestehende Essensräume werden zu einer sich zur Terrasse öffnenden Mensa ausgebaut, um die Bedingungen für die Schulspeisung zu verbessern. Die Baumaßnahmen sollten ursprünglich im zweiten Halbjahr 2023 beginnen. Da der geplante Ausweichstandort in der Sacharowstraße wegen Bauverzögerungen im Schulkomplex Campus am Turm jedoch in den Sommerferien 2023 noch nicht für einen Umzug zur Verfügung steht, muss auch der Baustart in der Friedensschule noch etwas verschoben werden. „Wir reden hier über eine sehr herausfordernde und zeitlich eng getaktete Baumaßnahme in einem historischen Bestandsgebäude. Wir hoffen, dass wir durch die umfangreichen Voruntersuchungen und Objektbegehungen im Vorfeld der Baumaßnahme möglichst wenig unvorhergesehene Überraschungen erleben“, so der neue Werkleiter des beim Bau federführenden Zentralen Gebäudemanagements der Landeshauptstadt Kristian Meier-Hedrich.