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Löwennachwuchs im Zoo Schwerin

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Schwerin – Am Nachmittag des 9.7. brachte die Asiatische Löwen „Heidi“ zwei Welpen im Zoo Schwerin zur Welt. Mutter wie auch Jungtiere sind wohl auf und befinden sich in der Wurfhöhle außerhalb des für Besucher einsehbaren Bereichs.

Dass Löwin „Heidi“ tragend ist, zeichnete sich bereits vor einigen Wochen ab und auch der ungefähre Geburtstermin konnte berechnet werden. Als vorbereitende Maßnahme wurde einige Tage vor dem errechneten Termin das Rote Liste Zentrum in dem das Löwenrudel lebt, für die Öffentlichkeit geschlossen. Im inneren Bereich wurde zudem eine der Boxen zur Wurfhöhle ausgestattet. Ebendort brachte die Löwin ihre zwei Jungtiere mit etwas Verspätung zur Welt.

Für „Heidi“ ist es der erste Nachwuchs. Mit der Versorgung der in einem Abstand von etwa zwei Stunden geborenen Jungtiere hat sie sofort instinktiv und routiniert begonnen. Die ersten Stunden und auch die erste Nacht sind besonders kritisch und ein Verlust der Tiere durchaus möglich. Mittlerweile wirkt die Situation jedoch stabil, die Tiere säugen gut bei der Mutter und sind in ihrem exklusiven Areal recht aktiv.

Zugang zur Wurfhöhle und den angrenzenden Boxen haben ausschließlich „Heidi“ (11 Jahre) und die noch blinden Welpen. Zu den Schwestern „Indi“ (11 Jahre) und „Rubi“ (14 Jahre) besteht jederzeit durch einen Sichtschieber Kontakt. Die beiden Löwinnen halten sich im Wintergarten, also dem einsehbaren Innenbereich auf. Löwenkater und Vater „Shapur“ (7 Jahre) befindet sich derzeit auf den Nebenanlagen.

Das Rote Liste Zentrum bleibt zunächst noch geschlossen, um der Familie die nötige Ruhe zu geben. Zoodirektor Dr. Tim Schikora bitte dafür um Verständnis. „Aktuell entscheiden wir von Tag zu Tag über die nächsten Schritte. Also darüber, in welcher Kombination wir die Löwen zu einander lassen, welche Areale welches Tiere bekommt. Das weitere Vorgehen ist immer abhängig vom Verhalten der Mutter und der Tagesform der Jungtiere. In einigen Tagen werden wir wohl das Rote Liste Zentrum wieder für Besucher öffnen können“. Bis die Jungtiere selbst für die Gäste des Zoos zu sehen sein werden, wird es noch eine Weile dauern. „Ausschließlich die unmittelbar zuständigen Tierpflegerinnen und Tierpfleger haben Zugang zum Rückzugsbereich der jungen Familie, uns anderen bleibt nur ein Blick auf die Bilder der Überwachungskamera“ ergänzt Zoobiologin Sabrina Höft.

Bereits vor zwei Monaten brachte die Löwin „Indi“, Zwillingsschwester von „Heidi“, Nachwuchs zur Welt. Die Jungtiere hatten die Nacht jedoch nicht überstanden. Der Verlust von einzelnen Jungtieren oder auch ganzen Würfen ist bei Raubtieren häufig insbesondere bei Erstgebärenden.

Asiatische Löwen werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ eingestuft, also in einer der höchsten Bedrohungskategorien. Es ist davon auszugehen, dass wild lebend nur noch etwa 350 Tiere im indischen Gir-Nationalpark vorkommen, auf einer Fläche, die in etwa der zweifachen Größe Rügens entspricht. Die jetzt fünf Asiatischen Löwen des Zoo Schwerin gehören zu dem Erhaltungszuchtprogramm EEP des Europäischen Zoo- und Aquarienverbandes EAZA. Dem Programm sind derzeit 112 Tiere zugeordnet, die eine Reservepopulation für die Wildpopulation Indiens bilden. Zwar ist die Art im Nationalpark weitestgehend geschützt, dennoch besteht ein erhöhtes Risiko, das beispielsweise eingeschleppte Krankheiten zu einem schnellen und schadhaften Zusammenbruch der sehr kleinen Population führen.

In der Unterstützung solche Tierarten sieht der Zoo Schwerin seine Aufgabe und nutzt die Ressourcen daher für den Erhalt von gefährdeten Arten und der Zusammenarbeit mit Partnern im globalen Artenschutz

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