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Mehr Rückenwind für Erneuerbare und Netzausbau

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Schwerin – Bei einem Besuch des Windparks Hoort zeigte WEMAG-Vorstand Thomas Murche am 2. August dem Bundestagsabgeordneten Bengt Bergt die Besonderheiten der regenerativen Anlagen und sprach mit ihm über Hemmnisse und Herausforderungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Windpark Hoort liegt südlich der Landeshauptstadt Schwerin im Landkreis Ludwigslust-Parchim und wird von drei Projektpartnern getragen: dem Windparkentwickler LOSCON GmbH, der Gemeinde Hoort und der mea Energieagentur Mecklenburg-Vorpommern GmbH (mea), einer 100-prozentigen Tochter des kommunalen Energieversorgers WEMAG.

„Der Windpark erzeugt durchschnittlich 141.000 MWh/Jahr. Damit können 47.000 Zwei-Personen-Haushalte mit einem Jahresverbrauch von etwa 3 MWh versorgt werden. Im Vergleich zu Kohlestrom werden dabei rund 140.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart“, sagte Thomas Murche. Für vier der 16 Windenergieanlagen bestand die Möglichkeit einer Bürger- und Gemeindebeteiligung, die von sechs Gemeinden, 12 Bürgern aus Hoort und zwei Grundstückseigentümern genutzt wurde. „Ich bin froh darüber, dass mit 5,9 Millionen Euro die 95 Prozent der möglichen Beteiligung genutzt wurden“, sagte Iris Feldmann, Bürgermeisterin von Hoort.

Die WEMAG leistet bereits einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele für die Erzeugung aus erneuerbaren Quellen in Mecklenburg-Vorpommern. Derzeit liefern die Erneuerbare-Energien-Anlagen des Unternehmens eine Gesamtleistung von mehr als 2.300 Megawatt (MW). Den größten Anteil haben mit 1.125 MW die Windanlagen und mit 1.000 MW die Photovoltaik-Anlagen. Bis 2025 plant die WEMAG rund 75 weitere Windenergieanlagen und will bis dahin die gesamte Energie für ihre Kundinnen und Kunden in eigenen regenerativen Anlagen erzeugen. Bis 2031 rechnet der Energieversorger sogar mit einer installierten Leistung von rund 4.500 MW.

„Allerdings stehen wir aktuell vor der Herausforderung, dass die Leistung der beantragten Anlagen die installierte Netzleistung um das Fünffache übersteigt. Ohne eine maßgebliche Erweiterung der Netzkapazitäten kann diese Leistung nicht in das Verteilnetz integriert werden“, erklärte Thomas Murche.

Die Ziele Klimaneutralität und Versorgungssicherheit erfordern die Beschleunigung des Ausbaus von erneuerbaren Energien und des Stromnetzes. Als größtes Hemmnis auf diesem Weg erweisen sich die Genehmigungsverfahren, die im Onshore-Bereich bei 8 bis 13 Jahren liegen. Diesen Zustand bemängelte auch der Projektentwickler und Betreiber von Windenergieanlagen LOSCON: „Wir wünschen uns langfristige und verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen sowie klare, gut umsetzbare Vorgaben in Bund, Land und Landkreis. Das gilt insbesondere im Bereich der Antragsverfahren – hier brauchen wir eine erheblich effizientere und zielgerichtete Bearbeitung. Dieser Aspekt spielt eine wichtige Rolle für das nötige Tempo der Energiewende, aber auch für die Mitarbeitermotivation in den Unternehmen. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn die Mitarbeitenden in den Planungsunternehmen und den vielen Behörden motiviert und auch in einem rechtssicheren Umfeld tätig sein können“, sagte LOSCON-Prokurist Birger Graubmann.

Mit Blick auf die drohende Gasmangellage und die Energiepreisentwicklung wies der WEMAG-Vorstand darauf hin, dass ein Wechsel der Verbraucher von Gas auf Strom zu Engpässen im Stromnetz führen kann. Daher bleibe eine unabhängige, klimaneutrale Energieversorgung das übergreifende Ziel. Sie sei nur erreichbar, wenn nicht nur der Ausbau von EE-Anlagen, sondern auch der Netzausbau beschleunigt werden. „Die Politik muss jetzt handeln“, so die klare Ansage von Thomas Murche.

QuelleWEMAG AG
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