Schwerin – Anfang Mai war der erste Spatenstich erfolgt, nun feierte die Belegschaft der Ypsomed Produktion GmbH gemeinsam mit ihrem Bauunternehmen und Handwerkern bereits das Richtfest. Damit setzt das seit 2019 im Industriepark Schwerin angesiedelte global agierende Medizintechnik-Unternehmen seinen Expansionskurs konsequent und nach Plan fort. Aufgrund der hohen Nachfrage wird die Fertigungshalle für Infusionssets und Pens zur Selbstmedikation mit einem Anbau um rund ein Drittel bis an die Geländegrenzen erweitert. Nach einjähriger Bauzeit soll das Gebäude im Sommer 2024 der Produktion übergeben werden. Bis zu 100 Millionen zusätzliche Autoinjektoren werden dann dort pro Jahr vollautomatisch hergestellt werden können – mit 60 neuen Arbeitsplätzen.
„Bisher liegt unsere aktuelle Produktionsfläche bei 13.500 Quadratmetern. Wenn der Anbau fertig ist, kommen rund 3.300 Quadratmeter hinzu. Die derzeitige Lagerfläche von 4.250 Quadratmetern erweitert sich um 1.600 Quadratmeter“, erläutert Peter Perler, der den Ausbau als Operation Project Manager am Schweriner Ypsomed-Standort federführend vorantreibt. Rund 20 Millionen Euro investiert Ypsomed in den Ausbau. „Uns war wichtig, das Projekt überwiegend mit regionalen Unternehmen abzuwickeln. So haben wir neben der Firma Goldbeck aus Rostock für das Gebäude auch die ebenfalls dort ansässige Dr. Diestel GmbH für die Klimatechnik mit im Boot“, so Perler weiter. Jörg Heuer, Leiter der Schweriner Geschäftsstelle der Goldbeck Nordost GmbH, berichtet: „Bisher haben wir 450 Kubikmeter Betonfundamente geschalt, bewehrt und betoniert. Rund 360 Stahlbetonfertigteile aus circa 1.550 Kubikmetern Beton und 270 Tonnen Bewehrungsstahl sind aufgestellt und kraftschlüssig verbunden worden. Ungefähr 390 Tonnen Stahlbauteile befinden sich im Dach und dienen als Medientrasse. Lagerbühne und Kranbahn wurden auch schon montiert.“ Als nächstes wird das Hallendach gedeckt und die Fassade geschlossen, sodass spätestens Anfang des kommenden Jahres die Hallensohle betoniert und der Innenausbau gestartet werden kann.
Mit dem Ausbau der Fertigung schafft Ypsomed 60 zusätzliche Arbeitsplätze. Derzeit beschäftigt der Schweriner Standort fast 200 Mitarbeitende, davon zehn Auszubildende. Gefragt ist Personal in allen Abteilungen, am meisten jedoch in der Produktion. Das Unternehmen ist offen für Quereinsteiger und jeden, der Interesse und Engagement mitbringt. Ausdrücklich richtet sich Ypsomed auch an Frauen, denn die Bedienung der Maschinen ist körperlich nur wenig anstrengend. Ausbildungsplätze sind zum 1. September 2024 ebenfalls noch zu besetzen – als Mechatroniker, Maschinen- und Anlagenführer, Werkzeugmechaniker, Kunststoff- und Kautschuktechnologe, Fachkraft für Lagerlogistik und Kaufmann für Bürokommunikation (m/w/d). Herzlich willkommen sind auch Schülerpraktikanten, Schulklassen oder Lehrer, die sich für Programme zur Berufsorientierung interessieren.
Auch über die aktuelle Erweiterung der Schweriner Produktion hinaus stehen die Zeichen bei Ypsomed auf Wachstum. Zusätzliche Produktionskapazitäten werden in absehbarer Zeit benötigt, denn der Trend geht in der Medizin zu flüssigen, biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln. Damit steigt auch der Bedarf nach den medizintechnischen Geräten von Ypsomed weiter an. „Ein Großteil der modernen Medikamente können nicht mehr geschluckt werden, weil die Moleküle zu groß sind, um die Magenwand zu passieren. Sie müssen stattdessen gespritzt werden. Uns mit erweiterten Kapazitäten in diesem enormen Wachstumsmarkt zu behaupten, ist für uns ein logischer Schritt“, erklärt Perler. „Ich freue mich, diesen Prozess gemeinsam mit meinem Team weiter zu gestalten.“