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Schwerin bereitet sich mit Wärmeinseln auf mögliche Gasmangellage vor

Bei Kommunikationsausfall sind Leuchttürme für Notrufe geplant

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Schwerin – Nach aktueller Einschätzung der Bundesnetzagentur ist das Eintreten einer Gasmangellage in diesem Winter unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. „Wenn der Fall eintritt, dann wird es eine längere Vorwarnzeit geben. Diese Zeit wird die Landeshauptstadt nutzen, um in der gesamten Stadt ein Netz von Wärmeinseln zu aktivieren, in denen sich die Schwerinerinnen und Schweriner bei Bedarf aufwärmen können“, kündigt Oberbürgermeister Rico Badenschier als Leiter der Schweriner Katastrophenschutzbehörde an.

Die Gasmangellage kann zu längerfristigen Heizungsausfällen führen. Für den Fall eines Kommunikationsausfalls wird zusätzlich ein Netz von Kommunikationsleuchttürmen aktiviert, um die Erreichbarkeit von Notrufen und die Weitergabe wichtiger Informationen an die Bevölkerung sicherzustellen. Die Leuchttürme sind teilweise identisch mit den Standorten der Wärmeinseln.

 „Seit August bereitet sich die Landeshauptstadt auf mögliche Szenarien des Energieausfalls in Folge des Ukraine-Kriegs vor. Dazu zählen eine Gasmangellage, aber auch ein Stromausfall. Auch wenn die Bundesebene inzwischen vorsichtige Entwarnung signalisiert, strukturieren wir unseren Bevölkerungsschutz so, dass wir unterschiedliche Krisenszenarien meistern können“, sagt Oberbürgermeister Rico Badenschier.

„Die im Sommer gebildete Expertengruppe beim Fachdienst Feuerwehr und Rettungsdienst hat zusammen mit unseren Partnern, allen voran den Stadtwerken, umfangreiche Maßnahmen zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes geplant, die wir bei Bedarf kurzfristig aktivieren und umsetzen werden“, stellt der für den Katastrophenschutz zuständige Dezernent Bernd Nottebaum fest. „Dank dieser Vorbereitung können wir mit gutem Gefühl in die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage gehen und in das neue Jahr starten“, so Nottebaum. 

Die Stadt weist 11 Standorte für die Wärmeinseln aus:

  • Marienplatzgalerie, Marienplatz 11-12
  • Schlossparkcenter, Marienplatz 5-6
  • Sieben-Seen-Center, Grabenstraße1
  • Sport- und Kongresshalle, Wittenburger Straße 118
  • Berufliche Schule Technik (Schule und Turnhalle), Gadebuscher Straße 153
  • Grundschule Schweriner Nordlichter (Schule und Turnhalle), Speicherstraße 2
  • Goethegymnasium und Regionale Schule Weststadt-Campus, Johannes-R.- Becher Straße 10/14
  • Astrid-Lindgren-Schule (Schule und Turnhalle), Tallinner Straße 4-6
  • Berthold-Brecht-Gesamtschule (Schule und Turnhalle), Von-Stauffenberg. Straße 68
  • Campus am Turm (Schule und Turnhalle), Hamburger Allee 124-126
  • Turnhalle Krebsförden, Friedrich-Schlie-Straße 16

Bei einem Kommunikationsausfall werden als Leuchttürme aktiviert:

  • Schlossparkcenter, Marienplatz 5-6
  • Sieben-Seen-Center, Grabenstraße1
  • Sport- und Kongresshalle, Wittenburger Straße 118
  • Berufliche Schule Technik (Schule und Turnhalle), Gadebuscher Straße 153
  • Grundschule Schweriner Nordlichter (Schule und Turnhalle), Speicherstraße 2
  • Goethegymnasium und Regionale Schule Weststadt-Campus, Johannes-R.- Becher Straße 10/14
  • Astrid-Lindgren-Schule (Schule und Turnhalle), Tallinner Straße 4-6
  • Campus am Turm (Schule und Turnhalle), Hamburger Allee 124-126
  • Turnhalle Krebsförden, Friedrich-Schlie-Straße 16
  • Feuerwache Berufsfeuerwehr Schwerin, Graf -York-Straße 21
  • Feuerwehrgerätehaus FFW Wickendorf, Zur Feuerwache 1
  • Feuerwehrgerätehaus FFW Warnitz, Bahnhofstraße 27a
  • Feuerwehrgerätehaus FFW Wüstmark, Vor den Wiesen 1b
  • Feuerwehrgerätehaus FFW Mitte, Hopfenbruchweg 3
  • Feuerwehrgerätehaus FFW Schlossgarten, Von-Stauffenberg-Straße 29
  • Notaufnahme Helios-Kliniken Schwerin, Wismarsche Straße 393-397
  • Neumühler Schule, Am Treppenberg 44
  • Polizeiwache Polizeizentrum Schwerin, Graf-York-Straße 6
  • Nahverkehr Schwerin, Betriebshof, Ludwigsluster Chaussee 72 – mobile Meldungen durch alle NVS-Busfahrer aus dem gesamten Stadtgebiet

Die Vorbereitungen auf den Ernstfall sind noch nicht abgeschlossen: So müssen die geplanten Wärmeinseln noch mit Notstromeinrichtungen ausgerüstet werden, damit sie auch bei einem längerfristigen Stromausfall betrieben werden können. „Hierzu gehört auch ein Tankkonzept für die Notstromaggregate. Das wird gerade aufgestellt. Auch die in Kürze zu erwartende Installation des Warn- und Informationssystems aus elektronischen Sirenen für das gesamte Stadtgebiet ist ein großer Schritt für den Bevölkerungsschutz“, sagt Dr. Stephan Jakobi, Leiter des Fachdienstes Feuerwehr und Rettungsdienst. 

Zu den Maßnahmen im Bevölkerungsschutz bereitet die Verwaltung aktuell ein Faltblatt vor, das die Haushalte in der Landeshauptstadt im neuen Jahr erhalten,  sowie eine Internetseite im Stadtportal unter www.schwerin.de. Die Internetseite wird auch fremdsprachige Informationen enthalten.

Wichtige Elemente des Bevölkerungsschutzes in der Landeshauptstadt

Eigene Vorsorge stärken
Um die Energieversorgung zu sichern, ist Energiesparen weiterhin das Gebot der Stunde. Damit kann jeder Bürger und jede Bürgerin ganz aktiv bei der Bewältigung der Lage mithelfen. Außerdem gilt es, für sich selbst vorzusorgen, z.B. mit Wasser, Lebensmitteln, Notfallmedikamenten, Licht und netzunabhängigem Radio. „Es entlastet die öffentliche Notfallvorsorge enorm, wenn die Menschen im Ernstfall zunächst eigene Reserven mobilisieren und Engpässen selbst überbrücken können, bis koordinierte Hilfe von außen möglich ist“, sagt Dr. Stephan Jakobi.

Wer regelmäßig medizinische Hilfe benötigt, kann hier z.B. auch mit den Pflegediensten, Angehörigen oder Nachbarn in Kontakt treten. Denn auch kleinere Notfallsituationen wie ein Wasserrohrbruch, ein technischer Defekt der Heizanlage oder ein zerstörtes Kabel bei Bauarbeiten können zur Herausforderung werden. Es lohnt sich, auch auf kleinere Notfälle vorbereitet zu sein.

Mehrtägige Vorwarnzeit bei Gasmangellage
Unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen – so lautet derzeit die Einschätzung der Bundesnetzagentur in Bezug auf das Eintreten einer Gasmangellage. Die Steuerung der Maßnahmen zur Vermeidung erfolgt auf Bundesebene. Eine Gasmangellage wird sich über mehrere Tage oder sogar Wochen vorher ankündigen. Die Versorgung privater Kunden wird erst in letzter Konsequenz eingestellt. Die Vorwarnzeit ermöglicht es, die dann für Schwerin geplanten Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen.

Gasmangellage ist beherrschbar
Bei einer Gasmangellage ist in Schwerin ein bedeutender Anteil der Bevölkerung, nämlich bis zu 40 Prozent, direkt betroffen. Darauf bereiten sich die Stadtwerke und die Netzgesellschaft Schwerin als Versorger mit einem eigenen Krisenstab vor: Alternative Wärmequellen wie Heizöl, Abwärme aus der Biogasanlage und ein Wärmespeicher stehen zur Verfügung, um die Fernwärmekunden weiter zu versorgen. Für eine schnelle Wiederinbetriebnahme der Gasversorgung gibt es Szenarien der Netzgesellschaft, die in Zusammenarbeit mit der Stadt, den entsprechenden Handwerksbetrieben und Schornsteinfegern umgesetzt werden.

Stadt aktiviert bei Bedarf Wärmeinseln
Im Ernstfall aktiviert die Landeshauptstadt Schwerin in den betroffenen Bereichen Wärmeinseln für die Bevölkerung. Dort besteht dann die Möglichkeit, sich eine Zeit lang aufzuwärmen. Diese Einrichtungen sind mit Fernwärme beheizt. Es handelt sich sowohl um kommunale Gebäude wie Schulen oder Turnhallen als auch um private Gebäude wie zentral gelegene Einkaufscenter. Das Netz der Wärmeinseln wird lageentsprechend in Betrieb genommen. Die Stadt wird die Schwerinerinnen und Schweriner hierzu rechtzeitig informieren.

Leuchttürme sichern Notrufe bei Kommunikationsausfall
Sollte in einer Notlage die Kommunikation aus unterschiedlichen Gründen ausfallen, wird die Erreichbarkeit des Notrufes in einem automatisierten Verfahren sichergestellt. Als Ansprechstellen für die Bevölkerung werden so genannte Leuchttürme aktiviert. Die Stellen sind über die gesicherte Kommunikation des behördlichen Digitalfunks mit der Integrierten Leitstelle verbunden und können so immer Notfälle melden. An den Leuchttürmen werden auch behördliche Informationen erhältlich sein, wenn diese auf anderem Wege nicht mehr zur Verfügung gestellt werden können. Die Leuchttürme werden in allen Feuerwehrgerätehäusern, Feuerwachen, den Wärmeinseln, am Klinikum und den Polizeidienststellen binnen kurzer Zeit bei Notrufausfall automatisch aktiviert.

Zusammenarbeit mit Einrichtungen der kritischen Infrastruktur
Die untere Katastrophenschutzbehörde hat in einigen Sektoren der kritischen Infrastruktur Unterstützungs- oder Steuerungsbedarf erkannt. Die Stadt steht hier mit den Betreibern im Austausch. Bei Ressourcenmangel sollen dadurch der effektive Einsatz der Ressourcen gesichert, Hilfeleistungen koordiniert und Ausweichangebote geschaffen werden. Hierzu stehen dem Oberbürgermeister zur Krisenbewältigung ein Verwaltungsstab und ein Führungsstab als Koordinierungsgremien zur Verfügung.

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