Schwerin – Im Februar 2022 übergab die Bürgerinitiative Radentscheid Schwerin eine Liste mit Problemstellen im Schweriner Radverkehr an die Landeshauptstadt. Seitdem steht das städtische Verkehrsmanagement im regelmäßigen Austausch mit den Akteuren, um die Mängel Schritt für Schritt zu beseitigen. Die Liste enthält allerdings neben leicht zu behebenden Problemen auch grundhafte Ausbauaufträge für die Radinfrastruktur mit mittlerem bis großem Aufwand.
„In Summe sind in der Maßnahmenliste 141 ‚Problemstellen‘ aufgeführt, von denen rund ein Viertel bereits erledigt oder behoben werden konnten“, sagt Mirco Goldammer vom städtischen Verkehrsmanagement. So sind in der Wismarschen Straße, der Grevesmühlener Straße und auch Plater Straße Radschutzstreifen entstanden, zählt Goldammer auf. Außerdem wurde der neue Radweg in der Medeweger Straße gebaut und die Radwege am Schleifmühlenweg und in der Bornhövedstraße konnten saniert werden.
Aktuell in Bearbeitung befinden sich unter anderem die Radverkehrsführungen der Busspur in der Johannes-Stelling-Straße und in der Wittenburger Straße/Neumühler Straße sowie die grundhafte Sanierung des Schulzenwegs. Das Konzept zur Umwidmung der Mecklenburgstraße in eine Fahrradstraße wird aktuell in den politischen Gremien beraten.
Noch nicht umgesetzt werden konnten bisher fahrradfreundlichere Aufstellflächen an Lichtsignalanlagen, wie beispielsweise in der Ludwigsluster Chaussee oder auch am Ostorfer Ufer. Auch diverse Bordabsenkungen stehen für die Zukunft noch auf dem Plan.
„Nach etwa einem Jahr sind etwas mehr als die Hälfte der Aufträge aus der Liste erledigt oder in Arbeit“, bilanziert Mirco Goldammer. „Gerade die vermeintlich kleinen und mittelgroßen Maßnahmen sind wichtig. Anders als die grundhaften Investitionen, die lange Vorlaufzeit benötigen, führen diese gezielten Eingriffe zu einer schnellen und spürbaren Verbesserung der Sicherheit und des Komforts für den Radverkehr in Schwerin.“
Hintergrund:
Bereits Anfang 2021 hatte sich die Stadtpolitik ausgiebig mit der Bürgerinitiative zum Radentscheid beschäftigt. Damals sollte ein 5-Punkte-Paket für die Verbesserung des Radverkehrs in Schwerin durch ein Bürgerbegehren abgestimmt werden. Das Innenministerium des Landes gab kein grünes Licht für das Bürgerbegehen, aber Stadtvertretung und Stadtverwaltung machte sich die guten Ansätze des Radentscheids zu Eigen. Die fünf Oberziele des Schweriner Radentscheid sind:
- Sichere, breite und komfortable Radwege
- Stadtweites und engmaschiges Radverkehrsnetz
- Kreuzungen und Einmündungen sicher gestalten
- Fahrradstellplätze umfassend ausbauen
- Verkehrswende konsequent und transparent fördern