Schwerin – Die Stadt plant den Neubau einer Radwegbrücke über die Ludwigsluster Chaussee im Zuge der Stadionstraße. Die Vorlage zu einem entsprechenden Grundsatzbeschluss wurde am Dienstagabend erstmals im Hauptausschuss der Stadtvertretung beraten.
Die Stadtvertretung hatte die Verwaltung Anfang 2022 beauftragt, die finanziellen Rahmenbedingungen für den Neubau einer Geh- und Radwegbrücke über die Ludwigsluster Chaussee zu klären und eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen.
Die alte Stadionbrücke war im November 2014 gesprengt und abgerissen worden, da sie unter der Last ihres Eigengewichts zusammenzubrechen drohte. Bei einem positiven Beschluss der Stadtvertretung sollen Investitionsmittel für den Neubau der Brücke im Zuge der Stadionstraße in der Haushaltsplanung 2025/2026 berücksichtigt werden.
Nach Prüfung der Fördermöglichkeiten schlägt die Verwaltung den Bau einer reinen Radbrücke vor: Die kann vom Land mit bis zu 90 Prozent gefördert werden. „Aufgrund ihrer Lage im Verbindungsweg zum Radfernweg Hamburg-Rügen können wir bei dem Brückenbauwerk genau wie bei der Radwegbrücke am Dwang einen vorwiegend touristischen Hintergrund für die Baumaßnahme geltend machen. Das ist Voraussetzung für die Förderung aus dem Landesprogramm“, erläutert Bau- und Verkehrsdezernent Bernd Nottebaum.
Eine Radwegbrücke als direkte Verbindung zwischen Stadionstraße und Johannes-Stelling-Straße beseitigt mehrere Querungshindernisse für den Radverkehr: So müssen Radfahrer derzeit an der Ampel warten und durch eine beidseitige Böschung einen Höhenunterschied von bis zu 6 Metern einschließlich der erforderlichen Rampen überwinden sowie die Straßenbahntrasse mit Haltestelle überqueren. „Eine neue Brücke verbindet die Stadtgebiete, die südwestlich und nordöstlich der Ludwigsluster Chaussee liegen und hat ein großes Einzugsgebiet. Die Brücke erhöht die Attraktivität der bestehenden touristischen Radwege im Stadtgebiet, die auch von den Schwerinerinnen und Schwerinern rege genutzt werden. Aufgrund der vielfältigen Wegebeziehungen und der Größe des Einzugsgebietes ist eine hohe Nutzungsfrequenz der Brücke zu erwarten“, so Bernd Nottebaum.
Erstmals soll bei dieser Brücke der Einsatz von Carbon bzw. Carbonbeton statt Stahlbeton geprüft werden. „Es wäre die erste Brücke mit diesem Baustoff in M-V. Carbon ist leichter und witterungsbeständiger, ein Techniksprung im Brückenbau“, sagt der Leiter des städtischen Verkehrsmanagements Dr. Bernd-Rolf Smerdka.