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WEMAG zieht Bilanz für 2022 und verstärkt Investitionen in die Energiewende

WEMAG schließt Geschäftsjahr ab | Investitionen in Klimaschutz und Energiewende werden verstärkt | Hilfefonds für Kunden eingerichtet

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Schwerin – Der kommunale Energieversorger sowie Infrastrukturanbieter und -betreiber WEMAG zieht Bilanz für 2022 und kündigt ein Investitionsprogramm an, das in der Geschichte des Unternehmens beispiellos ist. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresüberschuss von 41,3 Mio. Euro erzielt.

Das Jahr 2022 war geprägt von den Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine mit all den bekannten schwerwiegenden Folgen. Die Sicherstellung der Versorgung, die Preisentwicklungen sowie die Umsetzung staatlicher Hilfsmaßnahmen haben die gesamte Energiebranche gefordert.

„Die WEMAG war auch im Ausnahmejahr 2022 ein Stabilitätsanker für unsere Kundinnen und Kunden und hat in einem volatilen Marktumfeld eine starke operative Leistung erbracht. Uns kam zugute, dass wir seit der Kommunalisierung der WEMAG im Jahr 2010 das Unternehmen sehr viel breiter aufgestellt haben. Unter anderem haben die Investitionen in eigene Ökokraftwerke und in den Glasfaserausbau die Stabilität des Unternehmens in Krisenzeiten erhöht“, so Caspar Baumgart, kaufmännischer Vorstand der WEMAG. „Das gute wirtschaftliche Ergebnis ergibt sich allein aus den Erlösen für erneuerbare Energien, das heißt aus den hohen Börsenstrompreisen. Unseren Kunden konnten wir 2022 aufgrund unserer langfristigen Beschaffungsstrategie noch vergleichsweise günstige Preise anbieten. Das Krisenjahr 2022 hat gezeigt, wie verletzlich und abhängig wir sind und wie wichtig unser Einsatz für eine klimafreundliche und von Energieimporten unabhängige Energieversorgung ist. Diesen Weg müssen wir als Unternehmen und als Gesellschaft noch konsequenter fortsetzen“, erklärte Baumgart auf der Pressekonferenz im Batteriespeicher der WEMAG in Schwerin-Lankow, einem Meilenstein der Energiewende.

„Wir investieren seit Jahren in den Ausbau der erneuerbaren Energien, in die Netzinfrastruktur und in kundennahe Energielösungen, um jederzeit eine sichere Energieversorgung in unserer Region zu gewährleisten. Das war richtig und auch in der Energiekrise erfolgreich. Unser Dank geht an unsere Kundinnen und Kunden, die uns auch in harten Zeiten die Treue halten. Wir danken unserem Aufsichtsrat, der Vertrauen in unsere Arbeit und Strategie setzt, und vor allem unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrem täglichen Einsatz durch die Krise gesteuert und unseren Erfolg möglich gemacht haben“, so Thomas Murche, technischer Vorstand der WEMAG.

Auch wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien und der damit verbundene Netzausbau für die sichere Energieversorgung Deutschlands dringlich sind, müssen wir die berechtigten Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Blick behalten. Die WEMAG wird daher ihren Handlungsrahmen umsichtig und nachhaltig nutzen. Sie hat ein Maßnahmenpaket entworfen, das ausgerichtet ist auf die drei großen K: Klima, Kunden, Kommunen.

1. Klima: Wir wollen den Klimaschutz für alle verbessern. Darum bauen wir die Netze aus und investieren weiter in erneuerbare Energien.

Bis 2030 investiert die WEMAG 661 Mio. Euro ins Stromnetz und 235 Mio. Euro in eigene Erneuerbare-Energien-Projekte für eine sichere und saubere Energieversorgung. Für den Anschluss weiterer EE-Anlagen müssen zusätzliche Netzverknüpfungspunkte mit einem Investitionsvolumen von mehreren Hundert Mio. Euro entstehen. Derzeit liegen Anträge auf Anschluss von EE-Anlagen für rund 16.000 Megawatt vor.

2. Kunden: Wir wollen bestehende Härten für unsere Kunden abmildern. Dafür richten wir einen Hilfsfonds für Privatkunden in Höhe von 1 Mio. Euro ein.

Für Kundinnen und Kunden, die wirtschaftlich besonders schwer betroffen sind, legt die WEMAG zur Vermeidung von Energiesperren einen Härtefallfonds im Umfang von 1,0 Mio. Euro auf. Das Hilfsangebot richtet sich an Kundinnen und Kunden, die infolge der krisenbedingten Preissteigerungen und besonderer persönlicher Umstände in Not geraten sind. Betroffene sollten sich möglichst frühzeitig bei der WEMAG melden, damit gemeinsam eine Lösung gefunden werden kann, bevor eine Sperrung droht.

3. Kommunen: Unsere Dividendenausschüttung leistet einen finanziellen Beitrag für die Kommunen im Anteilseignerverband.

Der Kommunale Anteilseignerverband (KAV) der WEMAG mit seinen 201 Mitgliedsgemeinden aus der Region hält 74,76 Prozent der WEMAG-Aktien, die ebenfalls kommunale Thüga Aktiengesellschaft 25,10 Prozent und die Stadt Grabow 0,14 Prozent. Die Ausschüttungen an die Anteilseigner betragen wie auch in den vergangenen Jahren insgesamt 16,05 Mio. Euro und bleiben damit stabil. „Wir sind unseren Anteilseignern dankbar, dass sie vom überplanmäßigen Jahresergebnis rund 25 Mio. Euro im Unternehmen belassen und so dazu beitragen, die Vermögens- und Finanzierungsgrundlagen für die anstehenden erheblichen Investitionen der WEMAG zu stärken“, erklärt Caspar Baumgart dazu.

„Die wirtschaftliche Entwicklung der WEMAG-Gruppe ist insbesondere für uns als Kommunalen Anteilseignerverband der WEMAG (KAV) eine wichtige Botschaft“, äußert sich auch Klaus-Otto Meyer, Vorsitzender des KAV und Bürgermeister der Gemeinde Uelitz zufrieden. „Sie zeigt uns, dass die Entscheidung der Kommunen für die Rekommunalisierung der WEMAG und die damit eingegangenen wirtschaftlichen Risiken wichtig und richtig waren. Nun kann der KAV seinen Einfluss nutzen, um die hoheitliche Aufgabe und Verpflichtung zur Daseinsvorsorge zu erfüllen und die erheblichen Netzinvestitionen ermöglichen, die in den kommenden Jahren notwendig sind.“ Gleichzeitig müssen sich die Kommunen jetzt noch stärker mit der Energieerzeugung und der Stromeinsparung beschäftigen. Auch die Wärmeplanung zählt zu den neuen kommunalen Pflichtaufgaben, bei denen die WEMAG die Kommunen unterstützt und sie zukunftsfähig macht. Derzeit liegen etwa 100 Anfragen von Kommunen in der Region vor, die in diesem Feld mit der WEMAG zusammenarbeiten möchten.

„Es ist unser Anspruch an unternehmerisches Handeln und unsere Pflicht, unseren Beitrag zu leisten, um Klima, Kunden und Kommunen zu schützen, zu unterstützen und unabhängig von fossilen Brennstoffen zu machen“, betont Thomas Murche.

Die Krise ist noch längst nicht vorbei und die Entwicklungen im Jahresverlauf sind nicht absehbar. „Besonders im Vertrieb ist die Lage unsicher. Wir haben nach wie vor Einkaufspreise für Strom und Erdgas, die weit über dem Niveau vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine liegen. Wie bisher werden wir Entlastungen aber an unsere Kunden weitergeben, sobald wir wieder Energiemengen zu günstigeren Preisen beschaffen können“, erklärt Caspar Baumgart.

Wichtig ist für die Zukunft, dass Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern entlastet werden, die einen besonders großen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten. „Weil die Kosten für den Netzausbau allein durch die Kunden und nicht durch die Einspeiser getragen werden, müssen die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land besonders hohe Netzentgelte bezahlen. Das ist paradox. Wir hoffen, dass die von der Landesregierung wiederholt unternommenen Vorstöße für eine gerechtere Regelung bald Erfolg haben“, so Baumgart. Die WEMAG fordert seit Langem eine faire Lastenverteilung und setzt sich für eine solidarische Wälzung der Netzentgelte in der gesamten Bundesrepublik ein. „Wir machen die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen möglich. Damit unser Weg und die Energiewende auch großflächig Akzeptanz finden, muss Strom auch bezahlbar bleiben“, so Murche abschließend.

QuelleWEMAG AG
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